KdiH

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51.23.1. Bamberg, Staatsbibliothek, Msc.Hist. 159

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 6

Datierung:

Zweite Hälfte 14. Jahrhundert (vor 1387).

Lokalisierung:

Nürnberg, Klarissenkloster.

Besitzgeschichte:

Aus dem Zisterzienserkloster Langheim.

Inhalt:

1v–270v

Maria-Magdalena-Buch

1v–163v

Leben der heiligen Maria Magdalena (Nürnberger Maria-Magdalena-Legende I)

Williams-Krapp (1986): Maria Magdalena (7)

1v–5v Prolog Maria der name ist ze dvtsche also vil gesprochen als ein pitter mere …

6r–148r Vita Di hoh gelobet frowe Maria magdalena die nach gotlicher ordenvng fvrsehen waz …

148r–163v Mirakel Zv den ziten do der groz kvnig karolus rihsent …

165v–171r

Die sieben Freuden der heiligen Maria Magdalena O dv wirdigev heiligev frawe …

173v–185v

Sermo und Antiphon, lateinisch Que est ista que progreditur …, O magdalena nobilis insignitis miraculis decorata …

186v–248r

Leben der heiligen Martha

Williams-Krapp (1986): Martha von Bethanien (3)

186v–190v Prolog Dem obersten got ze lob …

190v–247r Vita In den ziten do vnser herre Jhesus Christus hie vf erd lert …

247v–248r Von Marcilla Di selig vrowe Marcilla …

248r Anrufung ›Martha Christi hospita‹, lateinisch

248v–270v

Leben des heiligen Lazarus

Williams-Krapp (1986): Lazarus (3)

248v–249r Reimprolog Es zimet idem menschen wol daz er got lob als er sol …

249r–270v Vita Der avzerwelt besvnder frevnd gotes der edel himlfvrst lazarus …

I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 273 Blätter (I + 270 + II), dazu je ein Vorsatz- und Nachstoßblatt aus Papier (unbeschrieben: 1r, 164r–165r, 171v–173r), 149 × 106 mm, einspaltig, 17 Zeilen, Textura, eine Schreiberin: Adelheid von Streitberg (171r: Ich swester alheit von streytperg han das pvch geschriben … Vnd ich pit begirlich alle di daz pvch lesen oder horen daz si mein ze got gedenken . vnd meiner liben swester Petersn . vnd swester M. Rabenekerin. Alle drei Schwestern sind als Äbtissinnen des Nürnberger Klarissenklosters in den Jahren 1364 bis 1373 belegt; Adelheid von Streitberg verstarb 1387); blaue und rote Lombarden und Initialen über zwei bis neun Zeilen, mit bis zu dreiseitigen Fleuronnéeleisten, filigrane Ziselierung einzelner Buchstaben im Text, gelegentlich rote (zuweilen blau verzierte) Majuskeln im Text, rote Überschriften.

Schreibsprache:

nordbairisch (mit alemannischen Merkmalen).

II. Bildausstattung:

Zwei historisierte Initialen, sehr schön und zart gezeichnet und sorgfältig in Deckfarben ausgemalt. Zu Beginn der Legende 6r D-Initiale über acht Zeilen, 60 × 47 mm, Blattgoldgrund, Buchstabenkörper altrosa, weiß gehöht mit purpurnem Karomuster, senkrecht nach unten ohne logische Verbindung mit dem Bild oder dem Buchstaben eine Zickzackleiste: Palmblätter um goldenen Stab gewunden, mit Goldpollen, altrosa und olivgrün. Initialbild umfasst von blauer, weiß gehöhter Randleiste. Innen: Maria Magdalena (die sich am Ende ihres Lebens in die Wüste zurückgezogen hat) empfängt, von Engeln getragen, vor ihrem Tod von Bischof Maximin die Kommunion; die Heilige mit violettrosafarbenem Nimbus, umhüllt von ihrem goldbraunen Haar, kniet vor dem Bischof in grünem Messgewand über violettrosa Dalmatik und weißer Alba, mit grün- und violettrosafarbener Mitra und rotem Nimbus. Rechts und links von Maria Magdalenas Gesicht zwei Engelsköpfe auf blauem Medaillongrund, nach oben grüne Engelsflügel. Alles weiß gehöht, Augen etc. mit spitzer Feder nachgezogen. Zu Beginn des Berichts über Magdalenas Klage am Grab und ihrer Begegnung mit dem Auferstandenen 52r M-Initiale über neun Zeilen, 50 × 54 mm, Blattgoldgrund, umfasst von violett-altrosa Einfassung, Buchstabenkörper blau mit weißer, floraler Ornamentik (pointillistisch ausgeführte Blütenrispen). Davor ›Noli me tangere‹; Jesus als Gärtner in blaugrauem Gewand, mit rotem Nimbus, Stab und Kreuzfahne, rechts Maria Magdalena kniend, gehüllt in violettbraunen, grün gefütterten Mantel über rotem Kleid, weißer Schleier, roter Nimbus. Von der Initiale nach oben und unten blauer Stab beidseitig symmetrisch flankiert von bunten, von Goldknäufen ausgehenden Blättern. Hier ehemals ein Seidentüchlein zum Schutz eingeheftet, jetzt nur noch der Heftfaden vorhanden.

Eventuell waren für die Blätter 1r und 165r ebenfalls Bilder vorgesehen; dies wäre eine Erklärung dafür, dass die jeweils nachfolgenden Texte erst auf den Versoseiten beginnen; ähnliches gilt für 173r (Textbeginn nach fast ganzseitigem Freiraum mit nur zwei Zeilen Text: Überschrift am unteren Schriftspiegelrand).

Literatur:

Leitschuh/Fischer (1895–1912/1966) S. 260–262. – Raspe (1905) S. 10; Fischer (1927) S. 14; Caritas Pirckheimer (1982) S. 93, Nr. 77, Taf. V (6r); Schraut (1987) S. 75, Nr. 26, Taf. 3 (52r); Boxler (1996) S. 215 (Sigle Bm2).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 51.63: 52r. Leben der heiligen Maria Magdalena: M-Initiale mit ›Noli me tangere‹.

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Abb. 51.63.