47.0.2. München, Universitätsbibliothek, 4º Cod. ms. 480
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 6
Um 1470–75 (Wasserzeichen
Vermutlich Landshut.
Aus dem Minoritenkloster Landshut, wo die Handschrift auch geschrieben worden sein könnte (gleicher Einband wie andere Landshuter Handschriften; vgl.
1. | 3r–337r |
›Gesta Romanorum‹, deutsch
Hs. M9; Redaktion IIc ( |
2. | 337v–368r | Vier Marienlieder aus dem Passional |
3. | 368v–370r | Exempel von dem Einsiedler und dem Engel |
Schwesterhandschrift (nicht Vorlage, vgl.
Papier, 371 Blätter (moderne Foliierung, 1r unbeschrieben, 370v–371v zunächst unbeschrieben, dann mit Federproben und Notizen von Benutzern gefüllt), 210 x 155 mm, einspaltig, 17–20 Zeilen, Bastarda, eine Hand (identisch mit 4o Cod. ms. 481), rote Überschriften und Strichel, 3r blaue D-Initiale über elf Zeilen, Binnenraum flächig violettrot gefüllt (mit Abstandssaum zum Buchstabenkörper), darauf Rankendekor in Deckweiß, außen Pinselranken in Violettrot, Blau und Olivgrün innerhalb eines gedachten hochrechteckigen Rahmens; 17r blaue D-Initiale (Dorotheus) über fünf Zeilen mit rotem Fleuronné (Binnenraum Knospenornamente, außen sternförmige Federstrichel); die übrigen Initialen meist über drei Zeilen und schlichter.
mittelbairisch.
1v–2r zwei aufeinander bezogene ganzseitige Federzeichnungen. Eine Hand.
Ganzseitige Bilder (145 x 105 mm), die bei aufgeschlagenem Buch eine Einheit bilden.
Beide Bilder sind auf eine Diagonale hin komponiert (von links unten nach rechts oben ansteigende Landschaftsausschnitte); mit der Feder ohne markante Binnenzeichnung vorskizziert, dann unter Einbeziehung des Papiergrunds zur Modellierung durchscheinend laviert, zum Schluss rot eingefasst und teilweise (Pferd, partiell auch andere Umrisslinien) nachkonturiert. Insgesamt recht dilettantisch, Figuren, insbesondere die des Pferdes (auch wegen der Nachkonturierung) sehr hölzern. Die Darstellung des wunderbaren Hirschs mit kleiner Stadtansicht im linken oberen und zwei Hündchen im rechten unteren Bildwinkel.
Bekehrung des hl. Eustachius durch den wunderbaren Hirsch; 1v leicht aufsteigend der Hirsch mit Kruzifix zwischen den Geweihstangen, 2r ihm zugewandt Eustachius kniend, die Hände bittend in Richtung des Kruzifixes erhoben, durch seine gepanzerten Beinkleider als Krieger charakterisiert, er trägt jedoch keine Waffen außer einem Jagdmesser. Heerführer. Etwas zurück sein gesatteltes Pferd.
Olivgrün, Violettrot, Rot, Blau, Grau, Schwarz.
Abb. 47.Ia: 1v/2r.Bekehrung des Eustachius durch den wunderbaren Hirsch.