KdiH

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39.15.2. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 3674

Bearbeitet von Rainer Leng

KdiH-Band 4/2

Datierung:

1571 (Schenkungsvermerk vorderer Innendeckel, Handschrift möglicherweise etwas älter, vgl. Leng [2002] Bd. 2, S. 235).

Lokalisierung:

München.

Besitzgeschichte:

1571 an Pfalzgraf Philipp Ludwig zu Neuburg (1569–1614) geschenkt (vorderer Innendeckel: presentiert meinem fursten vnd hern pfalzgraf Philips Ludwigs durch den Authorem Neuburg den 5. Maii Anno etc. 71.), erstmals belegt in einem Katalog der Libri Iconographici der Münchener Hofbibliothek (Hartig [1917] S. 120), dann von Philipp Ludwig nach Neuburg gebracht und in der Neuburger Linie verblieben, bis der Pfälzer Kurfürst Johann Wilhelm (1658–1716) die pfalzgräfliche Sammlung mit der Bibliothek der Herzöge von Jülich-Berg in Düsseldorf vereinigte, vgl. den Eintrag in Cbm Cat. 555, Joseph Caspar Silbermann, 1664, Inventarium librorum Bibliothecae in Aula ducali Dusseldorpii (Kellner/Spethmann [1996] S. 191), 1731 nach Mannheim und 1803 in die Münchener Hofbibliothek gebracht.

Inhalt:
1r–105r Andre Popffinger, ›Kunstbuch von Artillerie‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 108 Blätter (Foliierung von moderner Hand, darunter ältere, um bis zu sieben Nummern hinterherhängende rote Tintenfoliierung von der Hand des Schreibers, meist durch Beschnitt weggefallen), 305 × 200 mm, Kursive, vermutlich Autograph (Schrift übereinstimmend mit Wien, Cod. 10917 [siehe Nr. 39.15.5.] und 10895 [siehe Nr. 39.15.4.], Dresden, Mscr. C 113 [siehe Nr. 39.15.1.], Weimar, Fol 330 [siehe Nr. 39.9.41.]), Überschriften in Textura und Bastarda, Reimvorrede 4r–5v in Textura, 6rv durchgehend Bastarda, einspaltig, 22–22 Zeilen.

Schreibsprache:

bairisch.

II. Bildausstattung:

75 aquarellierte Federzeichnungen 15v, 16r, 18v, 19v, 20r, 24v/25r, 29r, 31r, 32r, 37v/38r, 45v, 46v, 47r, 49r, 50v, 51v, 53v, 55r, 56r, 57r, 58v, 59v, 61v, 63r, 80r–105r, dazu leere Rahmen 78v, 79rv, 105v–107v, vermutlich von zwei Händen; Hand I: 24v/25r und 37v/38r vermutlich Münchener Werkstatt, die weiteren Illustrationen möglicherweise vom Verfasser selbst, beide übereinstimmend mit Wien, Cod. 10895.

Format und Anordnung:

Doppelseitig 200–210 × 350 mm in einfachem rotem Kastenrahmen nur 24v/25r und 37v/38r, alle anderen Zeichnungen ganzseitig in 205 × 135 mm großen einfachen roten Kastenrahmen, teils mit kurzer Beischrift innerhalb des Rahmens.

Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

24v/25r und 37v/38r Büchsenmeister beim Abfeuern eines Feldgeschützes bzw. eines Mörsers, Rasengrund mit stilisiertem Pflanzenwuchs, Büchsenmeister in prächtiger Gewandung, mit kräftigem Pinsel deckend koloriert mit Umrahmung der Konturen; stilistisch einfacher, aber mit ähnlichen technischen Mitteln die übrigen Zeichnungen von Werkzeug, Sprengbomben, Feuerkugeln, Quadranten und Brechzeug, einfache seitliche Ansicht, nahezu perspektivlos, kräftige Kolorierung und Nachziehen der Konturen mit kräftigem rosa Pinsel, strichelnde Verwendung von Malsilber.

Farben:

Grün, Schwarz, Braun, Gelb, Lila, Rot, Blau, Malsilber.

Literatur:

Schmeller (1866) S. 384. – Jähns (1889) S. 645; Leng (1999) S. 346 mit Anm. 86; Leng (2001) S. 16. 99. 107. 119; Leng (2002) Bd. 2, S. 235 f.; Die Münchener Kunstkammer (2008) S. 42.