11.1.3. Graz, Universitätsbibliothek, Ms. 470
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 1
Anfang 15. Jahrhundert (122rb: 1415 Tramin).
Aus dem Chorherrenstift Seckau, 145v alte Seckauer Signatur E. M. 24.
135ra–145vb |
Konrad von Megenberg, ›Deutsche Sphaera‹
Handschrift C
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Pergament, 145 Blätter, 290 × 220 mm, Bastarda, vier Bände (I [= Johannes von Ezzlingen priester]: 1ra–122rb, II: 122va–134ra, III: 134ra–134vb, IV: 135ra–145vb), zweispaltig, unterschiedliche Zeilenzahl, ›Sphaera‹ 50–52 Zeilen, rubriziert, ›Sphaera‹ mit roten und blauen, an den Kapitelanfängen einfach ornamentierten Lombarden, roten Caputzeichen, Überschriften, Stricheln, 135ra vierzeilige Fleuronnée-Initiale.
mittelbairisch.
21 astronomische Federzeichnungen (135rb, 135va, 135vb [2], 136va [2], 136vb [2], 137ra, 137rb, 137va, 138va, 139ra, 139rb, 143vb, 144va, 144vb, 145rb, 145va [2], 145vb) von Schreiberhand.
z. T. spaltenbreit und in den laufenden Text eingefügt, z. T. auch an den Blatträndern.
astronomische Schemazeichnungen in schwarzer Tinte, wenige, die astronomischen Sachverhalte besonders anschaulich illustrierende figürliche Bildmittel; 135vb Sphärenzirkel mit knappen Benennungen der Sphärenbahnen, in der Mitte für die Elemente Erde und Wasser sich überschneidende Kreise, Wasser zusätzlich durch drei Fische bezeichnet; 137rb Bild zur Erklärung der Hydrosphärenrundung: die gekrümmte Wasseroberfläche durch einen mit gewellten Federlinien ausgefüllten Kreis dargestellt, darauf ein Boot mit hohem Mastbaum, zwei Visierungslinien zu einem Punkt auf einer anderen Seite des Kreises, die Linie vom Mastkorb aus tangiert die Wasseroberfläche, diejenige vom Mastfuß überschneidet sie; eine weitere Visierungslinie in der Waagerechten des Bootes demonstriert, daß der vermeintlich horizontale Blick tatsächlich von der Wasseroberfläche weg in den Raum führt.
Abb. 175: 137r. Illustration zur Erklärung der Hydrosphärenrundung.