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104.1.2. St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 21

Bearbeitet von Wolfgang Augustyn

KdiH-Band 10

Datierung:

1. Drittel 12. Jahrhundert (Hoffmann [2004] S. 145; 2. Viertel 12. Jahrhundert: King/Tax [1979] S. XVI und XIX).

Lokalisierung:

Einsiedeln.

Besitzgeschichte:

Besitzvermerke aus dem 14. Jahrhundert Iste liber mon[asterii] Heremitarum est Concessus d[omi]no Iodoco de Mos militi commoranti Luceria (S. 5) und … restitui fr[atr]i heinrico de Lig[er]z Thesaurari[o] eiusdem monasterii (S. 577). Heinrich von Ligerz († nach 1356) war seit 1324 Mönch von Einsiedeln und ist als der für Bibliothek und Schatz zuständige Thesaurar in zahlreichen Handschriften des Klosters bezeugt (Henggeler [1934] S. 252f.). Die Handschrift war noch 1613 in Einsiedeln und kam später nach St. Gallen, wo sie im 17. Jahrhundert unvollständig abgeschrieben wurde (St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 1286): Scherrer [1875] S. 9–11 und 443.

Inhalt:
1. S. 8–575 Notker, Psalmenübersetzung mit Cantica und Credo
S. 8 Incipit translatio barbarica psalterii Notkeri tertii. Beatus vir …, S. 540–575 Cantica, Pater noster, Glaubensbekenntnisse, S. 563 Pater noster, S. 565–575 Glaubensbekenntnisse
2. S. 575 Ekkehard IV. von St. Gallen (?), Distichon
Notker Teutonicus … in paradysiacis
3. S. 575 Text über Musikinstrumente
Sciendum est … et nomine barbarico Rottam appellantes, mysticam illam Trinitatis formam transmutando
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 289 Blätter, 306 × 235 mm, spätkarolingische Minuskel, ein Schreiber, einspaltig, 26–27 Zeilen, zahlreiche mit der Feder gezeichnete vierzeilige Spaltleisteninitialen im Stil der Einsiedler Handschriften des ausgehenden 11. und frühen 12. Jahrhunderts, eine Initialseite mit Initiale B zu Ps 1 (S. 8), Zierseite mit zwei Initialenzeilen (S. 9), ferner zahlreiche kleine rote Textinitialen.

Schreibsprache:

althochdeutsch, lateinisch.

II. Bildausstattung:

Zwei ganzseitige Federzeichnungen (S. 4 und 5).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung:

Die mit dem Pinsel nachgearbeiteten ganzseitigen Federzeichnungen in Braun und Rot sind nur teilweise gelb laviert (Mariens Kronreif, Davids Krone sowie Gewandborten). Details der Zeichnungen sind in Rot ausgeführt (z. B. Nimbus Mariens), zu Seiten Mariens Petrus und der Engel, ein nimbierter, vierflügeliger Cherub mit verhüllten Händen. Das Bild der unter einer Architektur thronenden Maria ist an drei Seiten mit Ornamentrapporten (an zwei Seiten mit Mäandern) ausgefüllt, David sitzt unter einem auf zwei Säulen ruhenden Bogen mit einem dreipassartig auskragenden Scheitel. Auf den Kämpfern und am Fuß der Säulen sitzen die vier Gehilfen Davids.

Bildthemen:

S. 4: Thronende Maria mit dem Kind, flankiert von Petrus und einem Engel. Während Maria einen Zweig mit Blüten (Lilie?) in der linken Hand hält, hat der Jesusknabe auf ihrem Schoß die rechte Hand zum Segen erhoben, in der linken hält er ein Buch. Petrus in liturgischer Kleidung ist an seiner großen Tonsur und an den beiden, von seiner rechten Hand herabhängenden Schlüsseln zu erkennen.

S. 5: der Psalmist David und seine Gehilfen Asaph, Eman, Idithun und Esaph. Während David mit einer Krone auf dem Haupt, von der zwei Infeln herabhängen, auf einer Rotte spielt, musizieren die Gehilfen Davids auf weiteren Instrumenten, Fidel, Psalterium und Kithara.

Farben:

Rot, Dunkelrot, Gelb, Schwarz.

Literatur:

Scherrer (1875) S. 8–11. – Schöndorf (1967) S. 39 (Nr. 2); King/Tax (1979) S. XVI und XIX–XXIV, XXXIIIf., XXXIX–XLVII; Hoffmann (2004) Bd. I, S. 145; SchriftRäume (2008) S. 160; Bergmann (2013) S. 293–315 [Sonja Glauch: Notker III. von St. Gallen].

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 71: S. 5. Der Psalmist David und seine Gehilfen.

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Abb. 71.