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90a.3.4. Regensburg, Historischer Verein von Regensburg und Oberpfalz, R IV 4

Bearbeitet von Caroline Horch und Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 9

Datierung:

1498–1516 (letzter Eintrag).

Lokalisierung:

Regensburg.

Besitzgeschichte:

Die Handschrift stammt aus dem Minoriten-Kloster St. Salvator, in dem die St. Anna-Bruderschaft gegründet wurde. Sie war im Besitz des Historischen Vereins der Oberpfalz (Archiv IV Urkundenbücher Ratisb. 4, Innendeckel) und wurde von dort an die Museen der Stadt Regensburg gegeben. Vollständige Abschrift der Handschrift aus dem Jahr 1732: Staatliche Bibliothek Regensburg, Rat. ep. 399.

Inhalt:
1r–31r Kopialbuch der St. Anna-Bruderschaft
Gründungsbericht, Bindung an St. Salvator (2r–v), Empfängerausfertigung, Rechte und Pflichten, lateinisch (3r–v), Ablässe, Aufgaben der Bruderschaftsmeister (4r–6v), Einsetzung durch die Ordensoberen, Pflichten (7r–8r), Verpflichtungen, Ablässe (8r–11r), geistliche Leistungen (11v–12v), Jahresgedächtnis der Verstorbenen, Stiftungen (13r–31r)
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 31 Blätter (moderne Bleistiftzählung, 29v und 31v unbeschrieben), 290 × 190 mm, gotische Kursive, mehrere (?) Schreiber, einspaltig, 26 Zeilen, der Text auf 2r dreiseitig mit einer eher kalligrafisch als floral wirkenden Ranke umgeben, in die goldene Tropfen eingearbeitet sind, unvollendet (Vorzeichnungen sichtbar), am Beginn einzelner Absätze schmückende farbige Initialen, Jahreszahlen nachträglich mit Bleistift über einzelne Kapitel geschrieben, teilweise nicht chronologisch (11r, 16r, 20r, 30r).

Schreibsprache:

bairisch, lateinisch.

II. Bildausstattung:

Eine kolorierte Federzeichnung des Wappens der Stadt Regensburg, umgeben von einem Schriftband, darunter ein kleines Bild der Anna Selbdritt (ca. 49 × 64 mm), ein Illustrator (?) (1v).

Format und Anordnung:

Vor Textbeginn (1v) das Stadtwappen, zwei gekreuzte Schlüssel vor dem Hintergrund des Schildes, umgeben von einem sich windenden Inschriftenband. Es nimmt zwei Drittel der Seite ein. Darunter Anna Selbdritt.

Bildaufbau und -ausführung:

An einem goldenen Aststück, das rechts und links von zwei schwarzen Nägeln an einer (imaginären) Wand gehalten wird, hängt mit einem roten Band das schlicht gehaltene Wappen ohne Zier. Um das Wappen und durch die Aufhängung verläuft ein breites Band mit der unter dem Wappen beginnenden und endenden Inschrift: PRIVILEGIA FRATERNITAS SANCTE ANNE IN RATISPONE.

Darunter ein kleines Bild die Breite des Wappenschildes aufnehmend: Die sitzende Anna mit weißem Schleier hält das Jesuskind auf dem Schoß, das seine Ärmchen der zur Rechten Annas knienden Maria entgegenstreckt; Maria trägt ein blaues Kleid und hat die Hände zum Gebet erhoben. Die drei Figuren haben einen goldenen Nimbus, hinter ihnen ist eine Landschaft angedeutet, der Himmel ist ebenfalls in Gold gehalten. Ein breiter mehrfarbiger Rahmen umgibt das Bild. Die Gesichter sind schematisch angelegt: Dasjenige der Anna ist kreisrund, ohne differenzierte Modellierung, Augen, Nase und Mund schlicht markiert; Maria im Profil, das Kind im Dreiviertelprofil. Obschon es sich um eine eher »grobe Arbeit« handelt (von Rohr [1967] S. 109), besitzt das Bild eine gewisse Intimität.

Bildthemen:

Anna Selbdritt als Andachtsbild. Die drei Generationen, Mutter, jugendliche Tochter und Kleinkind durch Körperhaltung und Kleidung unterschieden. Der breite Rahmen mit unterschiedlichen Farben suggeriert einen Raum, in den sich die Betrachter zur Andacht begeben können. Inschriftenband und Wappen über dem Bild nehmen Bezug auf die Stadt Regensburg.

Farben:

Rostrot, Braun, Hellbraun, Blau, Grün, Türkis, Weiß, Gold, Graublau, Schwarz.

Literatur:

von Rohr (1967) S. 109; Hilz (1991) S. 86f., 230–236, Abb. 15 (1v).

Abb. 138: 1v. Wappen der Stadt Regensburg und Anna Selbdritt.

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Abb. 138.