KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

67.6.3. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 7248

Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser

KdiH-Band 7

Datierung:

Um 1440 (vgl. Fechter [1997] S. 69). Schmidt [2003] S. 361, verweist auf Wasserzeichen u. a. vom Typ Briquet 11845–11846, die 1441–69 bezeugt sind).

Lokalisierung:

Wohl Augsburg.

Besitzgeschichte:

Die Handschrift gehörte dem Augustinerchorfrauenstift Inzigkofen (im Vorderdeckel auf dem Holzschnitt Inzigkofener Eigentumsvermerk von nach 1550). Sie wurde 1925 von der Bayerischen Staatsbibliothek aus dem Antiquariat Jacques Rosenthal erworben; davor in der Sammlung Otto Wessner (1851–1921) in St. Gallen (vgl. 177v).

Inhalt: Geistliche Sammelhandschrift (erbauliche und katechetische Texte und Gebete für Ordensfrauen; detaillierte Übersicht bei Fechter [1997]); im Folgenden berichtigte Blattzählung.
1. 2r–71r Rulman Merswin, ›Neunfelsenbuch‹ (kürzere Fassung)
2. 71r–73r Brief des Königs (Hugo IV.) von Zypern an die Königin von Sizilien über seinen Sieg über die Türken am 24. Juni 1345
3. 75r–86v Gebete
4. 87r–97r ›Speculum artis bene moriendi‹, deutsch
5. 99r–102v Geistlicher Sendbrief an Schwestern / Spiegel des Lebens Jesu Christi. Inc. Ain fruchtber verainung de gemüts mit got […]
6. 107r–126r Johannes Müntzinger, ›Expositio super oratione dominica‹, deutsch. Inc. Si deus est animus nobis […] Durch die wort mant uns […]
7. 131r–144r Bonaventura, ›De triplici via‹, deutsch
8. 153r–174v Gebete v. a. zu Maria, Hymnen, Psalmen, kleine Ascetica u. a., deutsch
Darin 164r–165r ›Symbolum apostolicum‹ mit Prophetensprüchen, deutsch, Inc. Jeremias Jr werdent anruͤffen den vater der himel vnd erd beschaffen hat. Petrus Ich glaub an got vater almaͤchtigen schoͤpfer himel vnd erd […]
9. 179r–v Lateinischer Text über die Eucharistie (Fragment)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 179 Blätter, mit Bleistift foliiert (mit zwei Fehlern: 164 in Zählung übersprungen; 168, korrekt 169, fälschlich als 170), leer: 1, 73v–74r, 97v–98r, 103r–106v, 126v–130v, 144v–152v, 175r–178r, sechs Faszikel, die wohl alle aus einer Augsburger Werkstatt stammen, möglicherweise schon dort oder erst später zusammengebunden; 205 × 145 mm, Bastarda, fünf Hände A–E, ohne Namensnennung, ohne Datierung, von Schreiber E sind drei weitere Handschriften aus Inzigkofen auf 1440 datiert; Freiräume für nicht ausgeführte Initialen bis 70v, danach Rubrizierungen (Überschriften, Lombarden, Strichelungen, Unterstreichungen), 144r am Textende Federzeichnung einer rot kolorierten Figur mit Zeigegestus.

Schreibsprache:

ostschwäbisch.

II. Bildausstattung:

Im Spiegel des Vorderdeckels ein Blatt eines Blockbuches des ›Symbolum apostolorum‹ eingeklebt (um 1450, nicht bei Schreiber [1902]; wohl noch vor Ausgabe I nach Schmidt [2003] S. 124 Anm. 26; Blattgröße: 215 × 140 mm, Druckbereich 192 × 127 mm). Das Blatt ist wohl auf den Text des Apostolischen Glaubensbekenntnisses in der Handschrift (164r–165r) zu beziehen. Von Hand koloriert (Ocker, Rot, Grüntöne, Türkis, Blau, Hellbraun). Dargestellt ist der neunte Glaubenssatz über die hl. Kirche: ganzseitig, in einfachem roten Rahmen, sitzender nimbierter Papst mit Tiara und Schlüssel in der einen Hand, die andere deutet auf das offene Regal mit Büchern links neben ihm, rechts ein dreischiffiges Kirchengebäude, darüber in Himmelssphäre als Halbfiguren Christus als Schmerzensmann, umrahmt von vier Aposteln, darunter Petrus mit Kreuz und Paulus mit Schwert; am unteren Bildrand eine Halbfigur des Apostels Jacobus minor mit Schwert, umgeben vom Text s. jacob der miner. In die hailgen kirchen der cristenhait gemainsammi der hailgen.

Das Blatt steht der Ausgabe I sehr nahe. Es zeigt keinen Propheten und Prophetenspruch; im ›Symbolum‹-Text der Handschrift jedoch sind Prophetenname und -spruch jeweils vor dem Apostel mit dem betreffenden Glaubenssatz aufgeführt.

Literatur:

Emil Major: Holz- und Metallschnitte aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Aarau, Basel, Romont, St. Gallen, Zürich. Straßburg 1918 (Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts 50), S. 9f., Nr. 4, Taf. 4; Fechter (1997) S. 68–73, Nr. 12; Schmidt (2003) S. 124, 360f., Abb. 87; Veronika Hausler: Symbolum apostolicum. In: Vom ABC bis zur Apokalypse (2012), S. 40–43, S. 141 (Rahel Bacher), Farbabb. S. 41; Christiane Krusenbaum-Verheugen: Figuren der Referenz. Untersuchungen zu Überlieferung und Komposition der ›Gottesfreundliteratur‹ in der Straßburger Johanniterkomturei zum ›Grünen Wörth‹. Tübingen / Basel 2013 (Bibliotheca Germanica 58), S. 285f.; Xylographa Bavarica (2016) SA-00,01 (Rahel Bacher), Farbabb. 38.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 91: vorderer Innendeckel. 9. Glaubenssatz über die heilige Kirche.

67.6.3._Abb._91.jpg
Abb. 91.