26A.33.1. Würzburg, Stadtarchiv, Ratsbuch 412
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
1546 angefertigt für das Würzburger Domkapitel (Widmungsblatt IIr).
1835 von Karl Gottfried Scharold für den Historischen Verein zu Würzburg gekauft, seit den 30er Jahren im Stadtarchiv Würzburg.
IIr–355v | Lorenz Fries, Chronik der Bischöfe von Würzburg 742–1495 |
Pergament, 22 Blätter (gezählt II–XXIII, IIv, XXIIIv leer), und Papier, 354 Blätter (gezählt 2–355 mit Fehlern: die Blattzahlen 202, 288, 297, 344 fehlen), am Schluß vier weitere leere und ungezählte Blätter, zu Beginn ein modernes Vorsatzblatt, 385 × 260 mm, einspaltig (alphabetisches Register IIIr–XXIIv, Leseranrede XXIIIr und Namenverzeichnisse 3r–v zweispaltig), ca. 50 Zeilen, Kursive, ein Schreiber: Johann Schetzler, rote Kapitelüberschriften, Namen und Daten im Text, Seitenüberschriften. Im Register IIIr–XXIIv sehr schöne Cadelleninitialen in Rot.
frühneuhochdeutsch.
176 gezählte Illustrationen (Blattangaben bei
Miniaturen querrechteckig, holzschnittartig in einfache Linie eingefaßt; ca. 65–88 × 185–212 mm; ca. 1/4 bis 1/3 der Schriftspiegelhöhe einnehmend, die Breite entspricht der Breite des Spiegels. Anfangs noch nicht ganz konsequent zu Kapitelbeginn eingefügt, zunehmend setzt sich dann eine Position zwischen Überschrift und Text durch. Keine Bildbeischrift, jedoch ist (kaum original) eine fortlaufende Zählung in arabischen Ziffern mit roter Tinte am Randsteg beigefügt, die auch einige ungerahmt eingestreute Zeichnungen (18v Evangelienbuch des Domstifts, 131r drei Wappenschilde Henneberger Linien) einschließt. Szenische Darstellungen mit auffallend ausschnitthaftem Charakter: Innenräume nicht bis zur Deckenhöhe sichtbar, sondern in Fensterhöhe abgeschnitten; Architekturen bei Darstellungen in freier Landschaft meist von den Bildrändern überschnitten. Zahlreich sind durch Zwischenmauern in zwei oder drei Teilräume geteilte Ansichten, die mehrere Szenen zur Aufführung kommen lassen. Insgesamt ist der Bilderzyklus geprägt durch narrative Ereignisschilderungen, die in ihren topographischen oder architektonischen Kontext situiert sind, wobei sich neben zahlreichen Versammlungs- und Gesprächsdarstellungen auch andere Motive dem Text entsprechend toposhaft wiederholen (Gefangennahme, Ermordung, Schlacht). Örtlichkeiten sind sehr anschaulich, jedoch nur, wenn es um Würzburg geht, realistisch bzw. im Detail (Gedenksäule vor dem Bruderhof 116r, Taufstein 151r, Altäre 99v, 105r, 157v, 278v, 321r, u. a.) individualisierend dargestellt.
Jeweils zu Beginn eines neuen Bischofskapitels Wappenleiste mit drei Schilden in Schriftspiegelbreite (Familienwappen flankiert von sich stets wiederholenden Begleitwappen: Fränkischer Rechen und Würzburger Rennfähnlein), ungerahmt; ferner einzelne Wappenschilde (Stadt- und Stiftswappen), diese mittig in den Schriftspiegel plaziert, allseitig von Text eingefaßt.
Grün, Oliv, viele blasse oder rötliche Brauntöne, Ocker, Rot, meist blasses, bröseliges Blau, Violettrot (Gewänder), Grau, Schwarz.