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26A.23.1. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 784; St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 645; Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. fol. 783

Bearbeitet von Kristina Domanski

KdiH-Band 3

Datierung:

Zweite Hälfte 15. Jahrhundert/16. Jahrhundert (Teil 3: um 1520/30).

Lokalisierung:

Vermutlich Schweiz.

Besitzgeschichte:

1768 mit dem Nachlass Aegidius Tschudis (1505–1572) an die Stiftsbibliothek St. Gallen; die beiden Fragmente zu einem unbekannten Zeitpunkt aus der Handschrift entfernt und aus der Sammlung Friedrich Heinrich von der Hagens (1780–1856) in die Königliche Bibliothek zu Berlin gelangt.

Inhalt:
1. S. 1–30: Druck: Sebastian Brant, ›Des heiligen Kaisers Trajani Leben‹

Straßburg: Martin Flach, 1520 (VD 16 B 7047)

2. S. 31–70: Kollektaneen Aegidius Tschudis, Urkundenabschriften und Varia 14. bis 16. Jahrhundert

ausführlich verzeichnet bei Scarpatetti [2003] S. 276

3. S. 71–502: ›Klingenberger Chronik‹, bis 1458
4. S. 503–654: Kollektaneen Aegidius Tschudis, Chronikalisches, Lieder, Varia, 15. Jahrhundert

ausführlich verzeichnet bei von Scarpatetti [2003] S. 277–278

Hierher gehören die Fragmente

Berlin, Ms. germ. fol. 784 (= S. 567–570 und S. 575–577)

Berlin, Ms. germ. fol. 783 (= S. 603–618)

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 327 Blätter (654 Seiten, ältere Tintenpaginierungen von Aegidius Tschudi und Ildefons von Arx [1755–1833], Stiftsbibliothekar von St. Gallen, mit Sprüngen, vgl. von Scarpatetti [2003] S. 275, in Text 3 moderne Bleistiftfoliierung unten rechts 1–217 (= S. 71–501); 300–305 × 210 mm, Kursive, Text 3: ein Schreiber (mit Anmerkungen A. Tschudis), einspaltig, anfänglich 32, später weniger Zeilen, Rubrizierung S. 71–135. Text 2 und 4 verschiedene Hände (darunter auch Aegidius Tschudi). Die Berliner Fragmente mit der älteren Tintenpaginierung; separat geheftet und aufbewahrt, Ms. germ. fol. 783 mit zwei Zusatzblättern (Notizen von der Hagens, solche auch auf den Rändern der übrigen Blätter).

Schreibsprache:

alemannisch.

II. Bildausstattung:

Drei Federzeichnungen (S. 187, 197, 221) und etliche Wappen (S. 81, 83, 91, 101, 107, 132, 162, 193, 215, 216, 217, 224, 242) zu Text 3. In den Kollektaneen S. 602 (Ms. germ. fol. 783) eine weitere Zeichnung: Ansicht Mailands.

Zwei der mit schwarzer Feder sicher und elegant skizzierten Illustrationen (S. 187, 197) von querrechteckigem Format und einfach gerahmt sind auf dem Seitenrand angebracht und möglicherweise nicht von Anfang geplant gewesen. Sie beziehen sich auf die Schlachten von Sempach und Näfels. Die dritte, eingerückt in den Text (S. 221), zeigt einen Appenzeller Fahnenträger. Sehr sparsame Lavierung mit Rot und dünnem Schwarz.

Literatur:

Scherrer (1875) S. 211 f.; von Scarpatetti (2003) S. 275–278. – Haller 5 (1787) S. 49, Nr. 150; Henne (1861) S. XI, Nr. 5, Taf. 4. 5 (S. 187, 212); Georg von Wyss: Über eine Zürcherchronik aus dem fünfzehnten Jahrhundert und ihren Schlachtbericht von Sempach. Zürich 1862, S. 7. 9–10; Zemp (1897) S. 137; Gamper (1984) S. 18–20. 107–119; Rattay (1986) S. 46 f. 65–71. 192 f.; RSM 1 (1994) S. 84; Peter Ochsenbein: Tatsachen und Mutmaßungen über den Verlust zweier geistlicher Dichtungen in der St. Galler Nibelungenhandschrift [Erstdruck 1992]. In: Cultura Sangallensis. Gesammelte Aufsätze zu seinem 60. Geburtstag. Hrsg. von Ernst Tremp u. a. St. Gallen 2000, S. 334–349, hier S. 346–349; Stettler (2007) S. 11.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 171: S. 221. Appenzeller Fahnenträger.

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Abb. 171.