KdiH

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25.3.3. Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. St. Georgen 89

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

Um 1430 (Wasserzeichen).

Lokalisierung:

Schwaben (Villingen?).

Inhalt:
1. 1r–80v ›Christus und die minnende Seele‹
Handschrift K (Banz [1908/1977])
2. 80v–99r ›Christus und die sieben Laden‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Kodikologische Beschreibung siehe Nr. 24.0.1.

II. Bildausstattung:

Zu Text 1 21 lavierte Federzeichnungen (1r, 9v, 15v, 18v, 22r, 27r, 29v, 32v, 36v, 40r, 44r, 46v, 50r, 54r, 56v, 61r, 64r, 66v, 68v, 71v, 78r), weiteres siehe Nr. 24.0.1.

Format und Anordnung:

(Text 1): Viertel- bis halbseitige Bilder, ungefähr der Schriftspiegelbreite angepaßt; ungerahmt, jeweils vor Kapitelbeginn; mit Ausnahme des ersten Bildes mit vorangehendem Reimpaar als Bildüberschrift. 66v–71v steht das Reimpaar jeweils neben der Illustration und reduziert den Bildraum auf die Hälfte des Schriftspiegels.

Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

(Text 1): Die Akteure im Halbprofil einander gegenüber oder hintereinander, dazu die vom Text verlangten Requisiten, doch kein Hintergrund, keine Kulissen, selten lavierter Gräserstreifen oder lediglich Pinselstriche als Standfläche, sonst freistehend. Figuren gedrungen in kräftigen weichen Umrißlinien gezeichnet, mit überproportional großen Köpfen und Händen. Sehr einfache Gesichtszeichnung (stereotyp Brauenbögen, Punktaugen unter Lidstrich, Hakennase, Mund als roter Strich), doch dabei gelegentlich sehr wohl bestrebt, die Mimik emotionsvoll zu akzentuieren (36v die Angst der Seele am Galgen durch übergroße Augen, 22r Furcht und Entschlossenheit durch zusammengezogene Brauen). Charakteristisch bei bartlosen Figuren die doppelkinnartige Auswölbung des Halses. Selten Modellierung durch Parallelschraffen, Kreuzschraffuren nur ausnahmsweise (61r). In der Regel Christus in rotem, die Seele in grünem Gewand oder umgekehrt, gelegentlich trägt einer von beiden auch ein blaues Kleid; 27r die Seele in blauem Kleid und mit weißem Schleier. Einige Bildthemen werden individuell variiert: In Bild 15 (56v: Christus bietet der Seele Geld an) stehen hinter Christus mehrere mit einem Kreuz bezeichnete Geldsäcke, darüber schwebt der Heilige Geist in Taubengestalt; in Bild 21 (78r: Vereinigung) führt ein Engel Christus und die Seele zusammen. Bild 10 (44r: Die Seele flieht vor Christus [statt Christus entflieht der Seele]) ist am Blattrand indiziert durch ein mit der Feder gezeichnetes kleeblattartiges Zeichen. Im zwei Bildern sind die Akteure von einer Benutzerhand mit Beischriften versehen worden (1r: die minent sel und angili; 64r: min liep). – Konrad (1997) ordnet die Zeichnungen aus stilistischen Gründen der Handschriftenillustration des Bodenseeraums um 1460 zu.

Farben:

Rot und Grün dominieren, daneben Ockergelb, Grau, Blau, Inkarnat in orangerosa Pinselstrichen.

Literatur:

Längin (1894/1974) S. 55. 152. – Alfred Peltzer: Deutsche Mystik und deutsche Kunst. Straßburg 1899 (Studien zur deutschen Kunstgeschichte 21), S. 181f.; Banz (1908/1977) S. 23–25. 206–214. 244–246 und passim, Taf. V (2r). VI (15v, 22r). VII (40r); Ursula Weymann: Die Seusesche Mystik und ihr Wirkung auf die bildende Kunst. Diss. 1938, S. 26; Hans Friedrich RosenfeldHellmut Rosenfeld: Deutsche Kultur im Spätmittelalter 1250–1500. Wiesbaden 1978 (Handbuch der Kulturgeschichte, I. Abteilung: Zeitalter Deutscher Kultur), Abb. 111 (61r). 112 (9v); Hamburger (1997) Abb. 102 (29v); Reitinger (1997) Abb. 12 (50r); Konrad (1997) S. 285, KO 37 mit Abb. (18v).

Anmerkungen:

Zu Text 2 siehe Nr. 24.0.1.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 68: 56r. Christus bietet der Seele Geldmünzen an.

Abb. 69: 78r. Ein Engel führt Christus und die Seele zusammen.

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Abb. 68.
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Abb. 69.