25.2.D. [Schwaben]: o. Dr., [um 1460–70]
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 3
Um 1460–1470. Schwäbisch. Ausgelöst aus einer Mondseer Handschrift (vermutlich Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 3650). 1923 aus der Kupferstichsammlung der Wiener Hofbibliothek in die Graphische Sammlung Albertina übergegangen. Sigle W (
Von allen anderen Einblattdrucken im Text wie in den Bildern in vielen Details abweichend. Die Bildszenen stehen zwischen zwei den vertikalen Rahmen bildenden Säulen; Christus stets rechts, die Seele links; die Akteure sind gestisch oft anders aufeinander bezogen (z. B. in der Darstellung des sich verbergenden Christus: Christus kauert hinter dem Vorhang, die Seele wendet sich mit bittend zusammengelegten Händen ab).
Bildthemen (Reihenfolge der Teilstücke rekonstruiert nach Vorgabe v. a. des Münchner Einblattdrucks, Nr. 25.2.C.): Die Seele wird von Christus geweckt – Christus hängt die Seele ans Kreuz – Christus entblößt die Seele – Christus reicht der Seele den Minnetrank – Christus verbirgt sich hinter dem Vorhang – Christus bietet der Seele Geld an – Christus flüstert der Seele sein Gnadenwort zu – Christus umarmt und küßt die Seele – Christus geigt vor der Seele.
Auffallend ist, daß auf dem Teilstück mit den Szenen ›Christus reicht der Seele den Minnetrank‹ und ›Christus verbirgt sich hinter dem Vorhang‹ gegenüber allen anderen Versionen die Szene ›Christus flieht vor der Seele‹ fehlt.
Abb. 67. ›Christus und die minnende Seele‹, Fragmente eines Einblattdrucks (rekonstruierte Abfolge).