KdiH

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100.2.1. Gießen, Universitätsbibliothek, Hs. 813

Bearbeitet von Nicola Zotz

KdiH-Band 10

Datierung:

1449/50.

Lokalisierung:

Augsburg.

Frühere Beschreibungen der Handschrift siehe Nr. 4.0.21., 67.3.1. und 93.4.2.

Inhalt:
6. 292v–297vb Jörg Mülich, ›Beschreibung der heiligen Stätten zu Jerusalem und Pilgerreise nach Jerusalem‹
alte Zählung 283v–289vb, Bl. 285 fehlt (bei der neuen Zählung nicht berücksichtigt)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 301 Blätter, 295 × 210 mm, Bastarda, eine Hand (Jörg Mülich), zweispaltig, 32–36 Zeilen.

Schreibsprache:

ostschwäbisch.

II. Bildausstattung:

38 kolorierte Federzeichnungen von Hektor Mülich, davon eine zu Text 6.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen, Farben:

292v: Wie zu den anderen Texten auch zu Beginn von Text Nr. 6 ein ganzseitiges Titelbild. Vor der Heilig-Grab-Kapelle in Jerusalem betet Jörg Mülich (am Wappen zu identifizieren: schwarzer Anker auf gelbem Grund), aus dem offenen Grab tritt der auferstandene Christus mit Siegesfahne; im Hintergrund eine Küstenlandschaft mit Schiffen. Einfache Umrisslinien mit wenig Binnengestaltung, die Erzeugung von Raum (Kuppel der Kapelle, Farbverlauf beim Himmel) geschieht durch Farbauftrag mit breiter Palette (kräftiges Grün und Blau für die Landschaft, Brauntöne für die Architektur, aber auch feine Rosatöne beim Inkarnat). Die Darstellung des knienden Jörg Mülich erinnert an Stifterfiguren, hat aber hier die Funktion, auf seine Anwesenheit im Heiligen Land und die Augenzeugenschaft zu verweisen. Sie gehört zu den seltenen Fällen, in denen ein Pilger in einem Pilgerbuch abgebildet wurde (fehlt in der Zusammenstellung bei Betschart [1996] S. 145–148).

Literatur:

Seelbach (2007) Nr. 68. – Lehmann-Haupt (1929) S. 49–57, 187−190 (Nr. 8).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 5: 292v. Jörg Mülich betend vor der Heilig-Grab-Kapelle.

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Abb. 5.