Beschreibung:
›Legenda der hailigsten frawen Sandt Hedwigis‹
Williams-Krapp (1981) Sp. 568 f. (Fassung IV)
69 Holzschnitte von Konrad Baumgarten, A1r Titelbild Hedwig mit Kirchenmodell, A1v Wappen mit Bild Johannes’ des Evangelisten (Schutzpatron der Stadt Breslau) und W (für Wratislavia), 66 Holzschnitte im Text. A3v, A6v, B1v, B3r, B3v, B4r, B5r, C1r, C1v, C2r, C3r, C3v, C4v, C5v, D1v, D3r, D4r, D4v, D5v, E1v, E3r, E4r, E6r, F1v, F4r, F5r, F6r, G1r, G3r, G4r, G5r, G5v, G6v, H1v, H3r, H4r, H5r, H6r, I1r, I3r, I4r, I5r, I6r, K1r, K2r, K3r, K3v, K4v, K5v, L1r, L2v, L4r, L6v, M1v, M3v, M4v, M5r, M6v, EE1r, EE2r, EE3r, EE3v, EE4v, EE5r, EE6v, EE7r; b4v Druckerwappen.
Die Holzschnitte halbseitig, meist in doppelter Randleiste mit Diagonalschnitt, ca. 141–146 × 115–123 mm (Ausnahme: A1v und I5r ganzseitig: 203 × 120 mm). Als Vorlage von Text und Bild gilt die Handschrift von 1451 (Nr. 51.14.2), wobei der Text bearbeitet ist (v. a. Kap. 9 Vonn dem geyste der weyssagunge: I2v–I6v um die detaillierte Schilderung des Tatareneinfalls von 1241 erweitert); die Anhänge (Kanonisationsbulle und Predigt Papst Clemens’ IV.) sind hier als Kapitel 13 und 14 in die ›Legenda‹ integriert. Die Holzschnitte abweichend von der handschriftlichen Überlieferung nicht mehr en bloc, sondern einzeln an den jeweils zugehörigen Stellen in den Text eingefügt; daher auch Umstellungen in der Reihenfolge (vgl. die Übersicht über die Bildfolgen aller illustrierter Codizes bei Grunewald [1995a] S. 83–106): vor allem die vier Bilder zur Schlacht bei Liegnitz mit Tod Heinrichs des Frommen nicht mehr bei der Genealogie, sondern in Kapitel 9 zur Tatarenschlacht; hier auch die einzigen neuen bzw. gegebenenfalls fremden Vorlagen entlehnten Illustrationen: I3r Eintreffen der tatarischen Fürstin in Neumarkt, I4r Ermordung der tatarischen Fürstin, I5r Tatarenzug, K3v Hedwig findet den Leichnam ihres Sohnes auf dem Schlachtfeld, K4v Hedwig stiftet die Propstei Wahlstatt. Ansonsten greifen die Holzschnitte die Motive der Handschrift im Gegensinn auf; zweimal sind an die Stelle eines zweiszenigen Bildes zwei separate Bilder getreten: C3v Hedwig wäscht Aussätzigen die Füße / C4v Hedwig und ihr Kämmerer; G6v Hedwig heilt die Nonne, die eine Fischgräte verschluckt hat / H1v Hedwig heilt Frauen von Blindheit. Nur ein Motiv der Handschrift fehlt: IV Fol. 192, 5v oben: Hedwig betet, während Heinrich der Bärtige schläft.
Die Holzschnittfolge bot die Vorlage für mehrere Druckabschriften (Gromadzki [1996] S. 184), darunter eine von Wolf Erdmann von Seydlitz (1750) mit eingeklebten Originalholzschnitten und Nachzeichnungen (Wrocław, Biblioteka Uniwersytecka, Ms. B 1650); ferner für den Trebnitzer Bilderzyklus von Michael Lukas Leopold Willmann aus dem 17. Jahrhundert (vgl. Kaczmarek, Romuald / Witkowski, Jacek: Michala Łukasza Leopolda Willmanna trzebnicki cykl żywota i cudów św. Jadwigi. In: Księga Jadwiżańska. Międzynarodowe Sympozjum Naukowe Święta Jadwiga w dziejach i kulturze Śląska [Die hl. Hedwig in der Geschichte und Kultur Schlesiens], Wrocław-Tzrbnica 21–23 września 1993 roku. Hrsg. von Michał Kaczmarek und Marek L. Wójcik. Wrocław 1995, S. 297–313).