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99a. Gottfried von Franken, ›Pelzbuch‹

Bearbeitet von Polina Gedova

KdiH-Band 9

Gottfried von Franken verfasste vor 1350 (um 1300? Giese [2003] S. 233f.) unter dem Titel ›Palladius abbreviatus‹ oder ›De plantatione arborum‹ ein lateinisches Lehrbuch zum Obst- und Weinbau, das mit 107 Überlieferungszeugnissen (Giese [2005] S. 301) »zu den breitüberlieferten Texten der Fachliteratur des Mittelalters« gehört (Mayer [2001] S. 3). Der lateinische Text wurde in verschiedene Volkssprachen übertragen, so auch ins Englische und Tschechische. Im Deutschen wurde das Werk in mitteldeutschen, schwäbischen und – am bedeutendsten – bairischen Fassungen unter dem Titel ›Pelzbuch‹ überliefert, auch wenn der Text weit mehr bietet als lediglich eine Anleitung zum Pelzen, d. h. zum Pfropfen und der damit vollzogenen Veredelung im Obstanbau (Gundolf Keil, in: 2VL 3 [1981], Sp. 128f.; Zusammenstellung von insgesamt 100 Handschriften ohne die Kremsmünsterer Handschrift CC 264 grundlegend bei Mayer [2001] S. 7–23, ergänzt durch Giese [2005] S. 318–326). Nur der Kremsmünsterer Textzeuge (Nr. 99a.0.1.) ist illustriert, und zwar lediglich mit einem Bild, eine ikonografische Tradition besteht nicht. In den Druck hat der deutsche Text um 1530 Eingang gefunden (Erstedition Landshut: Johann Weißenburger, um 1530, VD16 N 2063), auch dieser blieb unillustriert (vgl. dazu Bezzel [1999]).

Editionen:

Eis (1944).