93.9.1. Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 298
Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser
KdiH-Band 9
Ende 15. Jahrhundert (
Aus dem Klarissenkonvent St. Klara in Freiburg i. Br.
Die Handschrift gelangte 1684 aus dem Besitz des Freiburger Klarissenkonvents an den Franziskanerprovinzal Justinus Kaltprunner (1631−1690) in Innsbruck (337v; vgl.
1r−337r | Magdalena von Freiburg, ›Paternoster-Gebetbuch‹ |
Papier, 140 × 105 mm, noch 337 Blätter (es fehlen ein Teil der ersten Lage, das erste Blatt der zweiten Lage, ein Blatt zwischen 234 und 235), gotische Buchschrift, mindestens sieben Schreiber, einspaltig, 13–21 Zeilen, Rubrizierungen (Rubriken, rote und blaue Initialen, 193v am linken Blattrand einfache florale Ranke).
alemannisch.
Zwei grobe Federzeichnungen in brauner Tinte, nur in Umrisslinien ausgeführt, in doppeltem Rahmen: 64r (ganzseitig) und 64v (halbe Seite); 131v und 193r Raum für weitere Illustrationen ausgespart. Vermutlich gehört auch die als Einzelblatt ohne Ränder (Lesezeichen?) vor 250r eingelegte, ausgeschnittene Zeichnung im selben Stil (Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß, drei mit einer Taube bzw. einem Apfel spielende Kinder) zu diesem Programm.
64r: über einem Altartisch mit Kelch und einfachem Blumendekor eine Darstellung der Trinität (Brustbild): Gottvater mit Bart, der den zur Seite geneigten Sohn hält, beide nimbiert, zwischen ihnen die Taube (die Trinität wird im Gebetstext davor thematisiert).
64v: zwei sitzende Figuren: in der Mitte ein mit Blumen bekränztes Jesuskind (Kreuznimbus), das einen zweiten Blumenkranz in Händen hält; links neben ihm ein Engel mit einem undefinierbaren Gegenstand, vielleicht einem Musikinstrument, in Händen (darüber der Text: Dominus dicit: Der geist des heiligen gottes ret zuͦ minem geist vnd sprach schrib mir dz pater noster in dz selterli vnd verwirck die selben wort in dz pater noster vnd ich hoͤr si als gern als die engelschen zit vnd lob gesang. Deo gracias).