51.27.1. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. n. 12801
Bearbeitet von Ulrike Bodemann
KdiH-Band 6
1520 (23v unten).
Tegernsee.
Aus der von Kaiser Franz I. (1768–1835) als Familienbibliothek begründeten Habsburgischen Fideikommissbibliothek, vgl. Blatt IIIr Stempel FID.C. und F.I., 1921 in die Hofbibliothek eingegliedert.
1ra–38v | Leben des heiligen Quirinus von Tegernsee | |
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1ra–15va Vom Kloster Tegernsee Nach den vor vergangen zeitten da nun was kömmen das man was czelen nach christi gepurd Sibenhundert vnd in dem sexunduierzigsten Jar … | ||
16ra–21va Vita Mit geleichen worten ist man offt vngeleiche ding ausprechen … | ||
21vb–32vb Mirakelsammlung Ain priester von kunigklichem stam … | ||
33v–38v Bildanhang |
Papier, III + 38 + II* Blätter (moderne Foliierung, der Textteil mit alter Paginierung 1–64), 305 × 208 mm, zweispaltig, 31 Zeilen, späte Bastarda, ein Schreiber, rote Überschriften, Strichel, Caput-Zeichen, Unterstreichungen; 1ra, 16ra, 21vb mehrfarbige Ornamentinitialen über sieben bis neun Zeilen, sonst rote Lombarden über drei Zeilen, rote und grüne Haken. Die Bildbeischriften 33v–38v wohl von anderer Hand.
bairisch.
IIIv ganzseitig das Wappen von Tegernsee; elf Deckfarbenminiaturen: 33v, 34r, 34v, 35r, 35v, 36r, 36v, 37r, 37v, 38r, 38v, eine Hand.
ganzseitig, gerahmt, wobei Einfassung und Blattrand nahezu übereinstimmen. Gereimte Bildunterschriften. – Die Miniaturen bilden eine gesonderte Lage, die dem Text der Vita als Anhang beigefügt ist.
Vorlage des Bildzyklus ist die um 1510 entstandene Legendentafel aus Kloster Tegernsee, heute im Bayerischen Nationalmuseum München (Inv. Nr. 2623). Die Bildunterschriften folgen den Tafelinschriften (mit Ausnahme deren Gesamtunterschrift) wörtlich, die Bilder greifen die Motive des Tafelbildes auf, zum Teil in unmittelbarer Nachahmung, zum Teil in seitenvertauschter Variation, nie in gänzlicher Neukonzeption. Neu ist lediglich der Architekturrahmen: ein von Pilastern getragener Bogen (darauf rechts und links oben Wappenschilde, leer bis auf 33r: Tegernseer Wappen) gewährt Einblick in den Bildraum. Auf Aussichten in einen Landschaftshintergrund wird gegenüber den Tafelbildern verzichtet (z. B. 35v, 36r, 37r), nur 37v (Entdeckung der Quelle) nimmt mit zwei Gebäuden im Hintergrund Motive der Landschaftskulissen des Tafelbildes auf. Die Personenzeichnung steifer und unproportionierter als in der Vorlage, die Anzahl der Assistenzfiguren ist trotz des kleineren Formats der Bilder mehrfach erhöht.
Taf. 51.VII: 35v. Leben des Quirinus von Tegernsee: Der enthauptete Quirinus wird in den Tiber geworfen.