KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

44.9.1. Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Sal. VIII 77

Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser

KdiH-Band 6

Datierung:

Um 1450/60.

Lokalisierung:

Zisterzienserkloster Salem (?).

Besitzgeschichte:

Besitzeinträge im Vorderspiegel: Johanna von Paier (16. Jahrhundert), 2r oben: B. Maria in Salem (17. Jahrhundert). Die Handschrift ist möglicherweise in Salem für ein Frauenkloster angefertigt worden. Sie kam nach der Säkularisierung 1826 mit der gesamten Salemer Bibliothek durch Kauf an die Universitätsbibliothek Heidelberg.

Inhalt: Sammelhandschrift mystischer Texte, deutsch (vgl. detailliert Werner [2000] mit weiterer Literatur)
1. 2r –21v Traktat von Geduld (11r–12v mit Übersetzung aus Seuses ›Horologium sapientiae‹)
2. 21v–48r Marquard von Lindau, ›Hiob-Traktat‹
3. 49v–62v Raimund von Capua, ›Vita Catharinae Senensis‹ (Auszug mit Mirakeln, deutsch)
4. 63r–73v Straßburger Augustinereremit, Predigt vom Feigenbaum
5. 73v–79r Johannes Tauler, Predigt vom Reich Gottes (Vetter [1910] Nr. 66)
6. 79r–83v Johannes Tauler, Predigt über die Wirkungen des Hl. Geistes (Vetter [1910] Nr. 42)
7. 91r–108v ›Geistliches Würfelspiel‹ (Unterweisung an eine geistliche Tochter)
8. 108v ›Meister Eckharts Tochter‹ (Eckhart-Legende)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 110 Blätter, vor Bl. 110 ein Blatt herausgerissen, 48v, 49r leer, 49v nur rote Überschrift, 84r–90v und 110rv leer, 220 × 150 mm, 25–28 Zeilen ohne Linien, zwei gleichzeitige Hände, I: Blätter 1–62 und 91–110, Bastarda; II: Blätter 63–83, Cursiva textualis; Lombarden, Rubrizierung (Überschriften, Kapitelanfänge, Strichelungen).

Schreibsprache:

schwäbisch-alemannisch.

II. Bildausstattung:

Einfache, punktuelle Illustrierung nur des Textes Nr. 7: 94r, untere Hälfte, in den Schriftraum rechts integriert, in dreiseitigem Rahmen eine einfache Federzeichnung, mit Deckfarbe koloriert: ein roter Beutel, aufgehängt auf einem schwarzen Haken, mit zwei Kordeln und blauer Quaste, in dem drei weiße Würfel mit schwarzen Punkten (drei, vier bzw. fünf Punkte) sichtbar sind (die drei Würfel bedeuten die Seelenkräfte des Menschen, vernunfft, wille und gedächtnuss; das seckelin die menschliche Natur Jesu); 94v und 95v jeweils drei zusammengeschobene Würfel (zwei, fünf und sechs bzw. vier, fünf und sechs Punkte) in rotem Rechteck auf ausgespartem Raum über die Höhe von drei bzw. vier Zeilen.

Literatur:

Werner (2000) S. 143–145. – Eckart Greifenstein: Der Hiob-Traktat des Marquard von Lindau. Überlieferung, Untersuchung und kritische Textausgabe. München 1979 (MTU 68), S. 65–67; W. Schouwink: Strip Dice Medieval Style: Christ’s Clothes and Other Garments in a Mystic Sermon of the 15th Century, Fifteenth Century Studies 20 (Columbia, SC 1993), S. 291–307; Buchmalerei der Zisterzienser (1998) S. 122 f.; Nr. 32 (Armin Schlechter) mit Abb. (2r und 94r); Christine Stöllinger-Löser: ›Geistliches Würfelspiel‹. In: 2VL 11 (2004) Sp. 510 f.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 44.16: 94r. ›Geistliches Würfelspiel‹: Hängender Beutel mit drei Würfeln.

44.9.1._Abb._44.16.jpg
Abb. 44.16.