KdiH

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44.6.1. München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 173

Bearbeitet von Christine Stöllinger-Löser

KdiH-Band 6

Datierung:

Erste Hälfte 15. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Bairisch-österreichischer Sprachraum.

Besitzgeschichte:

Die alte Signatur g 7 aus St. Emmeram in Regensburg stammt nicht schon aus dem 15. Jahrhundert, wie bei Petzet angegeben (vgl. Schnell [1984] S. 178). Im rückwärtigen Spiegel ein Besitzeintrag aus dem 16. Jahrhundert, der später radiert wurde: Vrsula Stöcklin (nicht nachweisbar); von ihr gelangte der Codex in das Benediktinerkloster St. Emmeram, von dort nach der Säkularisierung nach München (zunächst unter der Signatur Clm 14806, später umsigniert).

Inhalt:
1. 1r–102r Thomas Peuntner, ›Büchlein von der Liebhabung Gottes‹ (Fassung 2)
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 102 gezählte Blätter, 155 × 108 mm, 102v leer, sehr sorgfältige Bastarda in brauner Tinte, eine Hand, einspaltig, Rubrizierungen (Überschriften, Strichelungen).

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

24 sehr feine, in verschiedenen kräftigen Deckfarben gemalte Initialen am Prologbeginn und an den 22 Kapitelanfängen, eine zusätzlich vor einer Exempelerzählung in Kapitel 7 (25v): die erste (1r E) sechszeilig, die weiteren vier-, fünf- oder sechszeilig (3v U, 5r N, 8r A, 10v D, 14v D, 18r D, 21r A, 25v E, 28r S, 31r A, 38r D, 40v A, 42v N, 45r A, 48r S, 55v A, 61r A, 67r S, 73v N, 80r D, 87v A, 91v N, 99r S); die Buchstabenkörper mit Akanthusmuster, jeweils in ein farbig gerahmtes Blattgoldquadrat gestellt; goldener bzw. kontrastfarbiger Binnenraum mit Fleuronnée-Dekoration. Von den Initialen ausgehende kurze, ein- oder zweiseitige, mehrfarbige Blattranken (Akanthusblätter mit Goldknospen), auf 1r üppiger, vierseitig, alle vier Blattränder bedeckend, mit großer rosa Blüte und zusätzlichem Flechtwerk. – An vielen Blatträndern bei Zwischenabschnitten einfachere Fleuronnée-Initialen in brauner Tinte, zum Teil mit Rubrizierung, ferner cadellenartig oder mit Unterlängen verzierte Buchstaben, die zu Wappenschildern oder Fadenranken und Kräuselblättern erweitert sind.

Auf dem in den Deckel eingeklebten Vorsatzblatt (= Blatt 1 der ersten Lage) ein ganzseitiges Bild (Mariä Verkündigung), in hellbraunem hochrechteckigen Rahmen (112 × 70 mm), der von üppigen mehrfarbigen Akanthusranken umgeben ist, in gleicher Rankengestaltung wie auf der gegenüberliegenden ersten Textseite (1r) und von derselben Hand wie die übrigen Farbornamente. Auf Fußboden mit hellgrauem Kachelmuster, vor blauem Hintergrund mit Goldornamenten Maria in weitem rosa Mantel und blauem Kleid, kniend, mit Buch in den Händen, langem gelbbraunen Haar und goldenem Nimbus, Gabriel rechts hinter ihr in grünem Kleid und rosa-grünen Flügeln, Goldreif im hellbraunen Haar, mit Spruchband in Händen (AVE GRA); beide Figuren in Frontalsicht (Gesichter Dreiviertelansicht).

Die kostbare Ausstattung der Handschrift lässt vermuten, dass sie im Auftrag eines Adeligen entstanden ist. Das Verkündigungsbild am Beginn korrespondiert mit dem herausragenden Stellenwert, der Maria in ihrer vollkommenen Gottesliebe zugesprochen wird.

Farben:

Blau (verschiedene Töne), Grün, Rosa, Purpur, Gelb, Hellbraun, Hellgrau, Blattgold, Inkarnat.

Literatur:

Petzet (1920) S. 313 f. – Schnell (1984) S. 177–179 u. ö.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Taf. 44.VII: Vorderer Deckelspiegel/1r. Thomas Peuntner, ›Büchlein von der Liebhabung Gottes‹: Mariae Verkündigung / E-Initiale auf Goldgrund, Blatt- und Blütenranken.

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Taf. 44.VII.