KdiH

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26A.34.1. Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 81.14 Aug. 2º

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

3. Viertel 15. Jahrhundert (1464).

Lokalisierung:

Raum Braunschweig/Magdeburg?

Besitzgeschichte:

Ursprüngliche im Besitz des Schreibers Hinrik Lodighe. Seine Identifizierung steht noch aus. Am Schluß des Berichts über den Lüneburger Erbfolgekrieg wird ein Ortgis Klenke genannt (191v), der in der Geschichtsschreibung Magdeburgs bekannt ist (Gustav Hertel: Urkundenbuch der Stadt Magdeburg. Bd. 3 [1465 bis 1513]. Halle 1896 [Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Herausgegeben von der Historischen Commission der Provinz Sachsen. Achtundzwanzigster Band], S. 18 [zu Klenkes Gefangenschaft im Jahre 1466]).

Inhalt:
1. 1r–184r ›Braunschweigische Reimchronik‹
2. 186r–191v Bericht über den Lüneburger Erbfolgekrieg
3. 192r–193r Gründungsgeschichte des Kloster Heiningen
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 201 Blätter (das Vorsatzblatt I unterklebt, 184v–185v, 193v–201v unbeschrieben), 290 × 210 mm, zwei (?) Schreiber (wegen des durch sehr unterschiedliche Schriftgrößen bedingten Duktuswechsels nicht eindeutig zu entscheiden), 1: 1r–191v, einspaltig, 21 Zeilen, rote, blaue oder rotblaue Initialen über zwei Zeilen, 2 (nach Heinemann identisch mit dem Schreiber des Bildkommentars Ir): 192r–193v, einspaltig. 43 Zeilen, Kolophon 193r: Dusse materie is wo Heninge gestichtet weret. Hinrik Lodighes est possessor huius liber anno Dom. Mo cccco lixiiij[!] iare wort dut gescreuen; der Name Hinrik Lodhige auch 191v, hier in der Schreibform des Schreibers 1. Auf dem rückwärtig im Einbanddeckel aufgeklebten Blatt eine kurze Reimpaardichtung zu den Hussitenkriegen (zehn Verse, überschrieben Anno Dom. Mo cccco xoxov in den tiden).

Schreibsprache:

niederdeutsch.

II. Bildausstattung:

Ir ganzseitiges Eingangsbild, 1r historisierte O-Initiale über fünf Zeilen. Wohl von einer Hand.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Das ganzseitige Eingangsbild stellt einen Herzog, bartlos, in modischer Kleidung (vorn geschlitzter Rock, weite Ärmel über gepufften Unterärmeln, Federhut) dar, er hält ein Fähnlein (sächsisches Pferd als Fahnenbild) und das Braunschweiger Wappenschild (zwei übereinanderstehende Leoparden), zu seinen Füßen zwei Hunde. Sehr weiche Linienführung in an- und abschwellenden Federstrichen, in wenigen Farben bei weitgehend freistehendem Papiergrund laviert. Gemeint sein dürfte Albrecht I.; trotz der eindeutigen Attribute bezeichnet der lateinische Bildkommentar des Schreibers 2 die Figur als Karolus rex magnus und nimmt dabei Bezug auf die gereimte Beischrift (zu beiden Seiten der Figur), die die Welfen auf Karl den Großen zurückführt. 1r Initiale O über fünf Zeilen, im blau gefüllten Binnenraum des roten Buchstabenkörpers Zeichnung eines stehenden Engels mit Spruchband (de Kronica van Sass[en]).

Literatur:

Heinemann IV (1900/1966) S. 28 f. – Ludwig Weiland (Hrsg.): Braunschweigische Reimchronik. In: Chroniken und andere Geschichtsbücher des Mittelalters. Hrsg. von der Gesellschaft für Ältere Deutsche Geschichtskunde. Bd. 2. Hannover 1877 (Monumenta Germaniae Historica II), S. 430–574, hier S. 454–456; Wolfgang Milde: Niederdeutsche Handschriften und Inkunabeln aus dem Besitz der Herzog August Bibliothek. Ausstellung in den musealen Räumen der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vom 9. bis 26. Juni 1976. Braunschweig 1976 (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 16), S. 10, Nr. 6; Brigitte Funcke: Cronecken der sassen. Entwurf und Erfolg einer sächsischen Geschichtskonzeption am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Braunschweig 2001 (Braunschweiger Werkstücke Reihe A, Bd. 48), S. 53–61, Abb. 10 (Ir). 11 (1r).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 211. 1r. O-Initiale mit Engel.

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Abb. 211.