KdiH

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65.1.A. [Mitteldeutschland]: [o. Dr.], [um 1457]

Bearbeitet von Pia Rudolph

KdiH-Band 7

Inhalt: Kalender-Blockbuch
Taf. 1–18 Kalender
Taf. 1–3, 16 Tabellen zur Kalendernutzung; Taf. 4–15 Immerwährender Kalender mit Angaben zu: Zahlen nach Anfang und Ende des Sternzeichenlaufs, Heiligentagen, Sonntagsbuchstaben, Runenkalender, Lunarbuchstaben; Taf. 17–18 zum Aderlass (siehe auch Stoffgruppe 87. Medizin)
Beschreibung:

18 Tafeln, 126 × 92 mm.

Dieses Blockbuch weist Ähnlichkeiten mit dem Einblattholzschnitt von Georg Glockendon d. Ä. auf (Nr. 65.1.B.). Es ist in einem Exemplar überliefert, in einer theologischen Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts: Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 1189 Helmst., 180v–189r (fünfte Lage; http://diglib.hab.de/inkunabeln/1189-helmst-2/start.htm), fünf Doppelblätter, beidseitig, das äußere Doppelblatt einseitig, mit neun Holzschnitten bedruckt, beim Zusammenlegen ergeben sich zehn Einzelblätter mit je einem Holzschnitt, die erste und letzte Seite blieben unbedruckt (180r und 189v), von Hand koloriert, vielfach handschriftliche Notizen, wie beispielsweise Erklärungen zu den römischen und arabischen Zahlen des Kalenders (180r, 189v).

Bildausstattung:

Taf. 1 Kreisschema, von zwei Engeln gehalten, mit Sonntagsbuchstaben, in der Kreismitte eine Rose; Taf. 2 Kreisschema mit goldenen Zahlen umgeben von den vier Symbolen der Evangelisten, mit Agnus Dei in der Kreismitte; Taf. 3 Intervalltafel (ohne Darstellungen); Taf. 16 Kreisschema mit Zahlen und Namen der Tierkreiszeichen, umgeben von vier Drachen (Drachenzeiger); Taf. 17 Aderlassmann mit erneuter Darstellung der Tierkreiszeichen; Taf. 18 Tabelle zum Aderlass (ohne Darstellungen).

Der immerwährende Kalender ist auf jeder Tafel gleich aufgebaut (Taf. 4–15, eine Tafel pro Monat): Halbfiguren von Heiligen sowie abbreviaturhafte Darstellungen wichtiger Feiertage über der Zeile mit den Wochenbuchstaben (verbunden durch Linien); Monatsbilder im unteren Drittel der Seiten, worin mittig platziert die Tierkreiszeichen in Medaillons gezeigt werden: siehe Bildthementabelle Einleitung derStoffgruppe 65. Die Darstellung im Mai (Taf. 8), die zwei Paare im Liebesgarten zeigt, ist stark am Meister E. S. orientiert, ohne diesen exakt zu kopieren (Lehrs 4 [1921] Nr. 214).

Literatur:

von Heinemann (1888) S. 100–103. – Pfaff (1943) S. 122–124, Abb. B. 36a, B. 36b, B. 37 (GNM, HB 8827; British Library, IA. 11; GNM, HB 8826); Die Sterne lügen nicht. Astrologie und Astronomie im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit [Ausstellungskatalog Wolfenbüttel]. Hrsg. von Christian Heitzmann. Wolfenbüttel 2008, S. 41–45, Nr. 13 (Ad Stijnman / Stefanie Gehrke / Bertram Lesser); Ad Stijnman: Ein unbekanntes Blockbuch in Cod. Guelf. 1189 Helmst. der Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel. Gutenberg-Jahrbuch 84 (2009), S. 79–94.

Anmerkungen:

Nachschnitte:

- Sog. Almanach von Konrad Kachelofen: 4º, acht Blätter, [Leipzig]: Cunradt Kacheloven, [ca. 1490?] (London, The British Library, IA.11 [Fragment])

- Konrad Kachelofen: Kalender, [Blockbuch], Leipzig, [ca. 1490] (Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, HB 8827, Kapsel 1240 [Fragment]; http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066679-4)

- Sog. Almanach von Mainz: 8º, acht Blätter, Begin. Getruckt zu Mentz. Item In dem aussern zirckel vindestu die guldem zal, Mainz: o. Dr. [1493?] (London, The British Library, IA.12)

Die Verbindungen dieser Blockbücher untereinander sind noch nicht ausreichend erarbeitet. Eventuell existierte ein weiteres Blockbuch dieser Art um 1541 (?), ein Blatt ist als Reproduktion von ca. 1900 (?) erhalten: Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, HB 8826, Kapsel 1240 (Fragment; http://objektkatalog.gnm.de/objekt/HB8826); bei Pfaff datiert auf 1491 und beschrieben als Arbeit von Georg Glockendon.

Abb. 72: [Mitteldeutschland]: [o. Dr.], [um 1457]. Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 1189 Helmst., 182r. Immerwährender Kalender, Januarseite: verschiedene Heilige, Wassermann, Anbetung der Könige.

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Abb. 72.