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5. ›Antelan‹

Bearbeitet von Norbert H. Ott

KdiH-Band 1

Das kaum einer literarischen Gattung eindeutig zuzuordnende Kurzepos vom Zwergenkönig Antelan aus Schottenland und seinem ritterlichen Sieg über die Artushelden Parzival, Gawan und Galleman, formal dem Heldenepos nahe, jedoch mit Personal aus dem Alexander- und Artusstoff besetzt, ist nur einmal – und dies in enger, offensichtlich programmatisch gemeinter Verbindung mit anderen Texten – überliefert; ebenso einzelgängerisch ist seine Ikonographie. Als zweiter Teil in Linhart Scheubels siebenteiliges ›Heldenbuch‹ aufgenommen, gehört der ›Antelan‹, obgleich nach Gattung und Motiven aus dem überwiegend heldenepischen Kontext der Sammlung ausscherend, zu den drei Texten der Handschrift, denen ganzseitige Titelminiaturen vorangestellt wurden. Bei allen übrigen Stücken wird der Textbeginn allein durch Initial- und Rankenschmuck betont.

Die ›Antelan‹-Illustration versucht mit der Darstellung zeitlich aufeinanderfolgender Szenen in einer Bildeinheit – Zeltlager des Königs Artus, Begegnung Parzivals und Antelans, dessen Sieg im Zweikampf – eine Art Resumée des Texts zu ziehen. Aber wie bei der Titelminiatur zur ›Virginal‹ 1v wird dieses Programm mit nur unvollkommenen künstlerischen Mitteln verwirklicht. Und ähnlich wie im ›Dresdner Heldenbuch des Kaspar von der Rhön‹ (Nr. 53.0.2.) steht auch in ›Linhart Scheubels Heldenbuch‹ die eher plumpe und flüchtige Ausführung der Zeichnungen und Initialblätter in eigentümlichen Kontrast zu der einen herausgehobenen Anspruch der Handschrift signalisierenden Verwendung von Silber in den Miniaturen und von Gold und Deckfarben für den Initial- und Rankenschmuck.

Editionen:

W[ilhelm] Scherer: Antelan. ZfdA 15 (1872), S. 140–149.