KdiH

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90a.2.1. Kraków, Biblioteka Jagiellońska, Ms. Berol. germ. quart. 597

Bearbeitet von Caroline Horch und Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 9

Datierung:

1. Hälfte 15. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Köln.

Besitzgeschichte:

Aus dem Besitz von Karl Hartwig Gregor von Meusebach (1781–1847). Am 5.11.1850 schenkte Friedrich Wilhelm IV. die Handschrift der Königlichen Bibliothek zu Berlin (Dotationsvermerk und Stempel 0r und 1v, vgl. Schnyder [1986] S. 59). 1941 nach Polen ausgelagert, seit 1945 in Krakau.

Inhalt:
1r–26v Handschrift der Bruderschaft der Kölner Dachdecker/Leyendecker
Mitgliederverzeichnisse, Statuten und Beschlüsse
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, I + 27 Blätter (im Statuten-Teil [10r–26v] nach anfänglicher und konzeptueller Ordnung 21r übersprungen und nachträglich beschrieben; nach 23v herrscht unter kodikologischem Aspekt »reine Anarchie« Schnyder [1986] S. 465), 175 × 120 mm, Textura, gotische Kursive (ab 1550 neuzeitliche Kurrentschrift, 23r), rund 100 Hände (zur Händescheidung vgl. Schnyder [1986] S. 463–469), vorgesehen war anfangs die getrennte und jeweils einspaltige Aufzeichnung der Männer- (1r–5r) und der Frauennamen (5v–9r), sie wurde wegen Platzmangels nicht konsequent eingehalten, in der Regel 15–19 Zeilen, die Initiale am Beginn des Statuten-Teils mit massivem Schaft über Dreiviertel des Textes.

Schreibsprache:

ripuarisch/nordmittelfränkisch.

II. Bildausstattung:

Eine kolorierte Federzeichnung (9v).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Ganzseitiges, ganzfiguriges Bild der hl. Ursula als Schutzmantelheilige. Das Bild befindet sich zwischen dem Mitgliederverzeichnis und den Statuten; es muss bereits bei der Anlage der Handschrift eingefügt worden sein. Ursula, in rotem Kleid und pelzgefüttertem Mantel, hält Pfeil und Palmzweig in den Händen und öffnet ihren Mantel für eine Gruppe von vier stehenden Frauen zu ihrer Rechten und fünf Männern zur Linken, Mitgliedern der Bruderschaft der Dachdecker/Leyendecker, die zu Ursula aufschauen und sie mit gefalteten Händen um Fürsprache bitten (sie sind bedeutungsperspektivisch halb so groß dargestellt wie Ursula). Die Gesichter sind kaum modelliert, sparsame schwarze Striche deuten Mund, Nase und Augen an. Die Umrisse von Zweig und Kleidern bilden dünne schwarze Linien, schwarze Schraffuren stellen Falten der Kleider dar. Die blütenbesetzte Wiese kann als Hinweis auf das Paradies verstanden werden. Bemerkenswert ist, dass die Frauen zur Rechten der Heiligen stehen, wo sonst Männer platziert sind.

Farben:

Blattgold, Karmin, Silbergrau, mattes Violett, Silber, Graublau, Inkarnat, Oliv- und Grasgrün, Zinnober, Orange, Schwarz.

Literatur:

Degering (1926) S. 109. – Levison (1927); Wegener (1928) S. 135; Heusgen (1938); Solzbacher/Hopmann (1963); Schnyder (1986) S. 59–173 und 463–495.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 131: 9v. Die hl. Ursula als Schutzmantelheilige.

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Abb. 131.