85.10.2. Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 106; Mainz, Martinus-Bibliothek, Hs. 46
Bearbeitet von Isabel von Bredow-Klaus
KdiH-Band 9
Um 1495.
Konstanz.
Ausführliche Beschreibung der Handschrift siehe Nr. 25.3.2. Siehe auch unter Nr. 43.1.78a. (KdiH-DB).
3. | 37v–40r |
›Augsburger Marienklage‹
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Pergament (1–40) und Papier (41–122), II + 122 Blätter, 215 × 160 mm, Bastarda, drei Hände (I: 1r–59r, 60v–68r, II: 59v–60r, III: 69r–75v, zwei Nachtragshände), einspaltig, 27–28 Zeilen (1r–40r), 21 Zeilen (41r–68r), 17–18 Zeilen (69r–75v), drei- und vierzeilige rote Lombarden (1r–68r).
östliches Südalemannisch (
24 Miniaturen, wohl von Rudolf Stahel, davon eine zu Text 3 (37v).
Die Mehrzahl der schriftspiegelbreiten Miniaturen umfasst ein Drittel bis die Hälfte einer Seite und ist ungerahmt in den Text integriert. Nur auf 37v ist die Miniatur der Kreuzigung mit Maria und Johannes zu Beginn der Marienklage halb so breit.
Der Bildaufbau ist sehr klar gestaltet. Auf einem detailreichen Rasenstück mit kleinen Blümchen stehen die Figuren der Kreuzigungsgruppe. Kein Hintergrund lenkt den Blick vom Geschehen unter dem Kreuz ab. Maria und Johannes tragen fließende Gewänder, deren Modellierung mit feinen Schraffuren und Farbabstufungen ausgearbeitet ist.
Blumen detailliert, Gräser dagegen eher schematisch wiederzugeben, ist eine Vorliebe Rudolf Stahels. Auch die plastische Gewandgestaltung sowie das klare Kolorit verweisen diese Miniaturen in das Werk Stahels (vgl.
klare Temperafarben: Rot, Grün, Dunkelblau, Hellblau, Violett, Gelb, Ocker, Braun, Weiß, Orange, Hellgrün, Dunkelgrün.
Abb. 21: 37v. Kreuzigung.