KdiH

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77.5.1. Karlsruhe, Badische Landesbibliothek, Cod. Donaueschingen 424

Bearbeitet von Wolfgang Augustyn

KdiH-Band 8

Datierung:

1490–1500 (Wasserzeichen: »Unberechenbare Zinsen« [1993]); um 1470–1475 (Digitalisat).

Lokalisierung:

Oberrhein (Elsass? Straßburg, St. Nikolaus in undis?).

Besitzgeschichte:

Auf dem Vorderspiegel alte Bibliotheksignatur (Nr. 424) und moderne Signatur (Don. 424) sowie Besitzvermerk von einer Hand des 18. Jahrhunderts: dißes gehert der schwester Maria Augustina. Die Handschrift gelangte wohl nach der Säkularisation in den Besitz der Fürsten zu Fürstenberg und wurde 1993 durch das Land Baden-Württemberg erworben; seit 1994 in Karlsruhe.

Inhalt: Rituale (Obsequiale) und Prozessionale
Ir-v Nachtrag: Gebete: Fortissime deusAller sterckester herre got, 1v: Allmechtiger, öwiger got
1. 1r–39v Kranken- und Sterberitus, lateinischer Text mit deutschen Rubriken
2. 39v–57v Beschreibung des Begräbnisritus, deutsch
3. 57v–65v Bußpsalmen, lateinisch
4. 65v–71r Allerheiligenlitanei mit Fürbitten, lateinisch
5. 71v–101v Totenoffizium, mit Noten, lateinisch
6. 101v–190r Prozessionale, lateinisch, mit deutschen Erklärungen sowie Noten
7. 193r–242v Evangelienlesungen (Io 1,1–14; Mt 21,1–9; Mt 26,1–75 und 27,1–66; Mc 14,1–72 und 15,1–46; Lc 22,1–71 und 23,1–53; Io 18,1–40 und 19,1–42; Io 13,16–22; Io 13,1–38; 14,1–31; 15,1–27; 16,1–33; 17,1–26; Lc 8,4–15; Lc 18,31–34)
8. 242v–243v Hymnus (Benedictus …; vgl. ›Canticum trium puerorum‹) und Responsorien
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, I + 244 + II Blätter, 300 × 215 mm, Bastarda, eine Hand, einspaltig, 19–20 Zeilen, rote Initialen und zweizeilige Lombarden, rote Notenlinien mit Notation.

Schreibsprache:

oberrheinisch.

II. Bildausstattung:

Zwei Federzeichungen zu Text 1, eine kolorierte Federzeichnung zu Text 2, 16 Holzschnitte zu Text 7.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

22v: zwei Federzeichnungen, die illustrieren, wie der Körper zu bestatten ist, mit deutschen Erläuterungen (Man sol ouch haben eín eygen tuͦch [...] vnd eín demútig Crútz [...]). – 44r: rot kolorierte Federzeichnung am unteren Rand außen: Christkind mit Kreuznimbus, auf einem karierten Kissen sitzend, in der rechten Hand eine Blume, in der linken den Reichsapfel, in der Art der Zeichnungen in Handschriften aus St. Nikolaus in undis in Straßburg (Hornung [1956] S. 176). – Acht doppelseitig gedruckte Holzschnitte zur Passion (Schreiber [1907]), montiert auf leere Blätter, die man entsprechend ausschnitt und dann zwischen den Evangelienlesungen möglichst bei den passenden Perikopen einfügte: 194r Einzug in Jerusalem, 194v Fußwaschung, 197r Letztes Abendmahl, 197v Christus am Ölberg, 208r Gefangennahme, 108v Christus vor Pilatus, 211r Geißelung, 211v Dornenkrönung, 220r Ecce homo, 220v Kreuztragung, 222r Entkleidung Christi, 222v Kreuzannagelung, 229r Kreuzigung, 229v Beweinung durch Maria unter dem Kreuz, 231r Grablegung, 231v Auferstehung.

Literatur:

Barack (1865/1974) S. 294f. – Schreiber (1907) S. 7–10; Schreiber, Handbuch 1 (1926) Nr. 152a; Hornung (1956) S. 276; von Heusinger (1959) S. 145, Anm. 40; »Unberechenbare Zinsen« (1993) S. 114f.; Die Karlsruher Passion (1996) S. 235, Nr. 62 [Dietmar Lüdke]; Spätmittelalter am Oberrhein (2001) Teil 1, S. 365, Nr. 205 [Dietmar Lüdke]; Schmidt (2003) S. 341f.; Häussermann (2008) S. 140.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 131: 44r. Christkind.

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Abb. 131.
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Abb. 131 Detail.