72.1.1. Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 371
Bearbeitet von Kristina Domanski
KdiH-Band 8
1420.
Elsass, Elsässische Werkstatt von 1418.
Eventuell schon von Kurfürst Ludwig III. von der Pfalz erworben (
1v–177v |
Ulrich von Zatzikhoven, ›Lanzelet‹
Handschrift P
|
Papier, 182 Blätter (III + 177 + II), nach Bl. 27 und 40 je ein Blatt herausgeschnitten, Bl. 1*–3*, 178*–179* modern mit Bleistift bezeichnet, Bl. 1–177 Foliierung oben rechts mit schwarzer Tinte, 245 × 182 mm, das Doppelblatt 1–2 (245 × 384 mm) mit den Illustrationen war eventuell für eine Foliohandschrift vorgesehen, Schriftraum: 185–195 × 85–115 mm, mit Metallstift eingetragen, Bastarda, zwei Hände, erste Hand 2r–82r, Z. 10, eventuell identisch mit dem Schreiber von Cod. Pal. germ. 365, zweite Hand 82r, Z. 11 – 177v, eventuell identisch mit dem Schreiber II von Cod. Pal. germ. 144 (
niederalemannisch (
Zwei kolorierte Federzeichnungen (1v, 2r), nach
Die beiden Federzeichnungen, 1v ganzseitig, 2r etwa ein Drittel der Höhe einnehmend, befinden sich auf einem separaten Doppelblatt größeren Formats (245 × 384 mm), das dem Buchblock vorgebunden wurde. Daher die Vermutung einer von der übrigen Handschrift unabhängige Entstehung des Initiums (
1v zeigt einen aus dem Tor einer Burg ausreitenden Jüngling in Begleitung von insgesamt fünf Rittern, zwei von ihnen nur am Helm zu erkennen. Der durch die Kontextualisierung als Lanzelet zu identifizierende Anführer der Gruppe trägt elegante Kleidung, einen grünen, kurzen Mantel, einen breiten, mit Feder geschmückten Hut; sein Pferd ist mit einer roten gezaddelten Satteldecke ausgestattet. Seine Begleiter, unter denen der vorderste an seiner Lanze ein Banner mit Straßburger Wappen als gezielte Bildaktualisierung führt (
Grün, Rot, Grau.
Abb. 1: 1v. Ausritt Lanzelets.
