KdiH

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51.31.1. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Ms. germ. oct. 452

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 6

Datierung:

Mitte 15. Jahrhundert (nach 1441: 81r erwähntes Datum).

Lokalisierung:

Elsass.

Besitzgeschichte:

Vielleicht aus dem Straßburger Dominikanerinnenkloster St. Katharina; 96r von einer Hand des 17./18. Jahrhunderts die Eintragung ich falle dir zu feußen o heilliger gott und halte dises puchlein gehen catharine marianne Schidij (wo-nach eine Marianne Schidij das Büchlein einem Katharinenkloster schenkt – so Degering). Später in der Kölner Kartause (hinten eingeklebte Zettel: 1. Nr. 14 mit kurzer Beschreibung, 2. 14.K. 1821., d. h. zu einer Gruppe von Handschriften gehörig, die aus der Bibliothek des Klosters St. Barbara 1821/22 vermutlich durch Heberle zum Verkauf gelangten). Danach zunächst in der Sammlung Leander van Ess, später in derjenigen Sir Thomas Phillipps. Vorsatzblatt: Exlibrisstempel mit heraldischem Löwen und Namen, darunter die Phillipps-Nummer 679, korrigiert zu 677 (van Ess 293 = Phillipps 677). Seit 1911 in Berlin (Vorsatz: acc.ms. 1911.7).

Inhalt:
1r–90v Leben des heiligen Thomas von Aquin (Wilhelm von Tocco, ›Vita Thomasi‹, deutsch, mit Ergänzungen u. a. nach Bernardus Guidonis und Boninus Mombritius)

Williams-Krapp (1986): Thomas von Aquin (2)

1r–2v Vorrede Der almechtige got der in dem anfang der schöphung der welt …

2v–63v Vita Es wz zymlich dz von dem vorgeseiten orden der sternen …

63v–69v Translatio Do noch der begrebd Sancti Thome vergangen woren siben monat …

69v–80v Mirakel Do in virgang des zites wuchs die andacht des volckes …

80v–90v Translatio unter Papst Urban V. Exultemus in domino fratres dilectissimi. Aller liebsten wir sollen vns frowen in got …

Parallelüberlieferung: München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 416, 162r–226r.

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, Blatt 1 Pergament, 97 modern gezählte Blätter (dazu jeweils ein neueres Vorsatz- und Nachstoßblatt, Papier; 91r–97v unbeschrieben), 160 × 110mm, einspaltig, 20–22 Zeilen, kleine saubere Bastarda, erste Seite Textura, ein Schreiber. Lombarden über zwei Zeilen, rote Strichel, Unterstreichungen, Caputzeichen, 63v rot-blaue Initiale über sechs Zeilen mit einfachem Fleuronnée.

Schreibsprache:

alemannisch.

II. Bildausstattung:

Blatt 1r Figureninitiale auf Pergament: Buchstabenkörper D 48 × 55 mm in Blau, weiß gehöht (Ranken Camaieu) über 10 Zeilen. Im Binnenraum Heiliger, wohl Thomas von Aquin, mit Blattgoldnimbus, in Landschaft sitzend, braune, auf dem Boden aufstoßende Kutte, unter der nicht einmal die Füße hervorschauen. Sehr gedrungene Gestalt, das Gesicht abgegriffen, nachträglich nachgezeichnet, daher kann man nicht erkennen, ob Thomas tatsächlich als Kind dargestellt werden sollte. Die Landschaft gewinnt zwischen seitlichen grün bewachsenen Hügeln durchaus Tiefe, verliert sich in skizzenhafte Andeutungen von Schiffen oder Gebäuden, am Horizont oben blauer Himmel. Die Schriftzüge im Spruchband ebenfalls nachträglich, sinnvoller Text ist nicht zu erkennen. Filigran gezeichnete Fleuronnéeranke um den Schriftspiegel herum, mit grünen Blättern und blauen Blüten mit Goldspitze, um das D herum Akanthusblätter in Pinselgold und Violett, mit grünen Blättern und violetten, Kornblumen ähnlichen Blüten.

Literatur:

Priebsch 1 (1896) S. 66, Nr. 63; Degering 3 (1932) S. 150. – Hermann Degering: Neue Erwerbungen der Handschriftenabteilung I (Mitteilungen aus der Königlichen Bibliothek II). Berlin 1914, S. 113 f.; Wegener (1928) S. 123, Abb. 103 (1r); Williams-Krapp (1998) S. 157.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 51.74: 1r. Leben des heiligen Thomas von Aquin: D-Initiale mit Thomas von Aquin.

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Abb. 51.74.