Zweite Hälfte 15. Jahrhundert.

Bayern.

Wie das Blatt in die Nürnberger Sammlung gelangte, ist unbekannt (nicht verzeichnet bei Ernst Wilhelm Bredt: Katalog der mittelalterlichen Miniaturen des Germanischen Nationalmuseums. Nürnberg 1903). Aufgrund des von 1852 bis 1888 verwendeten Sammlungsstempels muss es vor 1888 in den Bestand des Germanischen Nationalmuseums gelangt sein (Hinweis Claudia Valter).

Pergamentblatt, 215 × 150 mm, mit Bleistift nummerierte Seite 48, diese Seite beschrieben, einspaltig, rechts mit Tinte eine vertikale Begrenzungslinie, 34 Zeilen, Bastarda, braune Tinte, Rubrizierungen (Überschrift, Caput-Zeichen und Strichelungen).

bairisch.

Auf der Rückseite in zwei Registern angeordnet, in doppeltem, mit roter Tinte gezogenem Rand vier kolorierte Federzeichnungen in runden Medaillons (Durchmesser je 58 mm, je zwei nebeneinander), durch rote Linien voneinander getrennt, jeweils mit roter Überschrift und schwarzen Beischriften darüber und darunter: Sonnenantlitz in Strahlenkranz ([rot:] Gotes aigenschafft ist: [schwarz:] almechtigkeit, weißheyt, gütigkeit, volkomenheyt); Erschaffung Evas aus der Seite Adams, Gottvater in hügeliger Landschaft ([rot:] Schöpffung: [schwarz:] der geyst, der hymmel, der element, der elementischen); Christus am Kreuz vor Landschaft mit felsigen Hügeln und Türmen ([rot:] Erlösung durch dy [schwarz:] menschwerdung Christi, predigung, wunderberg, leyden); nackter Knabe vor einem auf breitem Stuhl sitzenden alten Mann in Gelehrtenkleidung und Hut, der ihm einen Apfel (?) entgegenhält, Landschaft mit Bäumen und hohen Häusern ([rot:] Widerbrengung zu got durch [schwarz:] gut einsprechung, sacrament, gut ler, glück widerwerdigkeyt). Feine Zeichnung, Schraffuren, die Farben sind teils laviert, teils deckend aufgetragen.