KdiH

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3.1.1. Bruxelles / Brussel, Bibliothèque Royale de Belgique / Koninklijke Bibliotheek van België, ms. 18232

Bearbeitet von Norbert H. Ott

KdiH-Band 1

Datierung:

Um 1430–40.

Lokalisierung:

Elsaß, Werkstatt des Diebold Lauber.

Besitzgeschichte:

Im 15. Jahrhundert in der Bibliothek der Grafen zu Blankenheim (eingeklebter Brief eines Friedrich von Stambreff an seinen Neffen von blanckenheim, der auf dis buoch Bezug nimmt, zwischen Bl. 106 und 107). Vgl. auch Bruxelles ms. 18 231.

Inhalt:
2r–179vb Rudolf von Ems, ›Alexander‹
(bis Vers 21 623 mit Lücken)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 180 Blätter, Blattverluste, abgerissene und wenig sorgfältig verklebte Blätter und Blatteile, z. T. Störung der Reihenfolge, 355 × 248 mm, Bastarda, eine Hand, zweispaltig, 2r einspaltig, 36–38 Zeilen, dreizeilige rote Initialen, Überschriften, römische Kapitelzählung und Bildbeischriften rot, Strichelung.

Schreibsprache:

elsässisch.

II. Bildausstattung:

45 kolorierte Federzeichnungen (1r, 5v, 11r, 14r, 19r, 22r, 25r, 30v, 35r, 36v, 39v, 43r, 46r, 50v, 53v, 57r, 61v, 64v, 68r, 71v, 75r, 79r, 83r, 86r, 94r, 97v, 107v, 111v, 116r, 120r, 124r, 128r, 132r, 137r, 139r, 143r, 147r, 150v, 154v, 159r, 164r, 167r, 170v, 172v, 176v), eine Figureninitiale (2r: R-Initiale mit Blattwerk, Engel und geißbockreitendem Wildmann). Frühwerk des Zeichners A der Lauber-Werkstatt (Kautzsch S. 70).

Format und Anordnung:

1r ganzseitig als Titelminiatur zum Gesamtwerk, die übrigen quadratisch bis querrechteckig, ca. 2/3–3/4 einer Seite, meist über den Textspiegel, oft bis an den Blattrand, reichend, am Kopf der Seite jeweils zu Anfang des illustrierten Kapitels; über den Illustrationen Bildbeischriften über die volle Breite.

Bildaufbau und -ausführung:

Ungerahmt, einfaches Bodenstück, nach unten von gerader Federlinie begrenzt, kein Hintergrund; hauptsächlich Figuren mit betonter, doch stereotyper Gestik, nur wenn handlungsbedingt wenige attribuierende Architektur- und Landschaftselemente. Figuren größer als Architekturen, Bäume und Pferde. Deutliche Hervorhebung handlungswichtiger Attribute durch maßstäblich größeres Format (z. B. Waffen bei Kampfszenen). Individualisierungsversuche der Personen durch variierende Kleidung; wenige gedrängte Figurengruppen. Röhrenfalten, Ringellöckchen (auch für Pelzbesatz von Kleidung), geringe Strichelung durch Parallellagen in Schattenpartien, 1r auch Kreuzlagen. Flächiger Farbauftrag, kaum Modellierung durch dunkleres Kolorit.

Bildthemen:

Die Könige von mesopidamyen, cre[ta], egypt, cecelius und arbien(oder armen) (Arabien oder Armenien) huldigen Alexander reck mundi (Namensbeischriften über der Illustration und auf Schriftrollen in den Händen der vier Könige), ohne Textbezug (1r). Zahlreiche Dialogszenen mit Einzelfiguren oder sich gegenüberstehenden, dichtgedrängten Figurengruppen; Kampf- und Schlachtendarstellungen. Einige Bilder des biblischen Themenkreises (143r: Noah baut die Arche, 147r: Enoch, Elias und der Antichrist) aus tradiertem Typenschatz, z. T. Gebrauch biblischer Ikonographie für neue Inhalte (176v: Bessus betet zu seinem Gott = Bildtyp Goldenes Kalb).

Farben:

Rot, Ocker, Gelb, Grün, Blau, Braun, Grau.

Literatur:

Gaspar/Lyna 2 (1945) S. 85–89. – Kautzsch (1895) S. 69f.; RDK 1 (1937) Sp. 333; Fechter (1938) S. 127 u. Anm. 2; Ross (1971) S. 20–48 u. Abb. 3–48 (alle Miniaturen); Vorderstemann (1976) S. 47; Ott (1983b) S. 157, Abb. 1 (64v).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 42: 111v. Die Babylonier übergeben Alexander ihre Stadt.

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Abb. 42.