KdiH

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25.1.2. Mainz, Stadtbibliothek, Hs I 221

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Datierung:

2. Hälfte des 14. Jahrhunderts.

Lokalisierung:

Mainz?

Besitzgeschichte:

Im 15. Jahrhundert im Besitz des Friedrich (von) Eselweg (vgl. den Eintrag 128r: Friedrich zum Eselwecke ist diz buͦch), durch ihn in die Bibliothek der Mainzer Kartause gelangt. Alte Signaturen P lxxviii und 380.

Inhalt: Aszetische Sammlung von mehr als achtzig Gebeten, geistlichen Übungen und Betrachtungen, katechetischen und liturgischen Kurztexten (u. a. Berthold von Regensburg, Von den Zeichen der Messe 61r–76r), mystischen Traktaten und Predigten (u. a. Meister Eckhart, Traktat 12: 27r–v, Predigt 1: 118r–128r, Liber positionum [Exzerpt]: 110v–111r) in lateinischer und deutscher Sprache. Vollständiges Inhaltsverzeichnis bei List (1998).
6r–7r ›Christus und die minnende Seele‹ (Titel: dit ist der mynnen bauͦm. In nomine domini dit ist der bauͦm der duͦgende)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 129 Blätter (neu foliiert, alt nur 1v–12v: i–xii), 205 × 150 mm. Einspaltig, um 19–28 Zeilen, drei Schreiber; I: 1r–110v Textualis, II: 110v–112v, 128vTextualis, III: 113r–128r gotische Kursive. Rote Überschriften, Rubriken, Lombarden, Strichel, in der ersten Zeile einer Seite oft cadellenartig kalligraphierte Buchstaben mit Profilfratzen in Federzeichnung.

Schreibsprache:

rheinfränkisch.

II. Bildausstattung:

Zu ›Christus und die minnende Seele‹ an Initialenposition Federzeichnung eines Minnebaums über 15 Zeilen (ca. 90 × 45 mm): Stamm, Zweige und zwölf herzförmige Blätter in Silber, rot eingefaßt, zwischen den Zweigen rote Fadenspiralen, in Dornblättchen endend.

Im Text 21 Bildthemenangaben vor den zugehörigen Versen, in lateinischer, nur zur letzten Szene in deutscher Sprache, ohne Freiräume für auszuführende Bildausstattung (6r Primo cum crinibus ecitatur; Hic tangit abstinenciam; Hic tangit disciplinam; Hic tangit cecitatem; Hic denudet eam; Hic prohibet esse [richtig: anime] nere, 6v Hic tangit qualiter anima debeat addiscere; Hic tangit absconsum; Hic tangit suspendium; Hic tangit amorem somnij; Hic tangit poculum gratie; Hic anima wult eum capere et ipse dat fugam; Hic tangit wlnerasti cor meum; Hic captinauit eum et ligauit; 7r Hic tangit ut non ligat eum; Hic reuelat esse [richtig: anime] secreta; Hic osculat anima sponsum; Hic timponat esse [richtig: anime]; Hic vigellat anime que dormit; Hic anima non wlt coronari; Hy hat got dy mynnende sele vmbewangen vnde sy in auͦch).

Digitalisat:

urn:nbn:de:0128-3-854

Literatur:

List (1998) S. 261–271. – Josef Quint: Neue Handschriftenfunde zur Überlieferung der deutschen Werke Meister Eckharts und seiner Schule. Stuttgart/Berlin 1940 (Meister Eckhart. Die deutschen und lateinischen Werke. Untersuchungen I), S. 134f.; Williams-Krapp (1989).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus