KdiH

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47.0.2. München, Universitätsbibliothek, 4º Cod. ms. 480

Bearbeitet von Peter Schmidt

KdiH-Band 6

Datierung:

Um 1470–75 (Wasserzeichen Kornrumpf/Völker).

Lokalisierung:

Vermutlich Landshut.

Besitzgeschichte:

Aus dem Minoritenkloster Landshut, wo die Handschrift auch geschrieben worden sein könnte (gleicher Einband wie andere Landshuter Handschriften; vgl. Kornrumpf/Völker). Von einer frühen Benutzerhand 370v eine verwischte Wappenzeichnung (Göpel und Zinnenschnitt). Seit 1802 in der Bibliothek der von Ingolstadt nach Landshut verlegten Universität, die 1826 nach München umzog.

Inhalt:
1. 3r–337r ›Gesta Romanorum‹, deutsch

Hs. M9; Redaktion IIc (Hommers) / a (Gerdes), d. h. 69 ›Gesta‹-, 11 ›Sieben weise Meister‹-, 32 ›Gesta‹- und 5 andere Exempel

2. 337v–368r Vier Marienlieder aus dem Passional
3. 368v–370r Exempel von dem Einsiedler und dem Engel

Schwesterhandschrift (nicht Vorlage, vgl. Völker/Kornrumpf [1968] S. 131) zu 4o Cod. ms. 481 (Nr. 47.0.3.).

I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 371 Blätter (moderne Foliierung, 1r unbeschrieben, 370v–371v zunächst unbeschrieben, dann mit Federproben und Notizen von Benutzern gefüllt), 210 x 155 mm, einspaltig, 17–20 Zeilen, Bastarda, eine Hand (identisch mit 4o Cod. ms. 481), rote Überschriften und Strichel, 3r blaue D-Initiale über elf Zeilen, Binnenraum flächig violettrot gefüllt (mit Abstandssaum zum Buchstabenkörper), darauf Rankendekor in Deckweiß, außen Pinselranken in Violettrot, Blau und Olivgrün innerhalb eines gedachten hochrechteckigen Rahmens; 17r blaue D-Initiale (Dorotheus) über fünf Zeilen mit rotem Fleuronné (Binnenraum Knospenornamente, außen sternförmige Federstrichel); die übrigen Initialen meist über drei Zeilen und schlichter.

Schreibsprache:

mittelbairisch.

II. Bildausstattung:

1v–2r zwei aufeinander bezogene ganzseitige Federzeichnungen. Eine Hand.

Format und Anordnung:

Ganzseitige Bilder (145 x 105 mm), die bei aufgeschlagenem Buch eine Einheit bilden.

Bildaufbau und -ausführung:

Beide Bilder sind auf eine Diagonale hin komponiert (von links unten nach rechts oben ansteigende Landschaftsausschnitte); mit der Feder ohne markante Binnenzeichnung vorskizziert, dann unter Einbeziehung des Papiergrunds zur Modellierung durchscheinend laviert, zum Schluss rot eingefasst und teilweise (Pferd, partiell auch andere Umrisslinien) nachkonturiert. Insgesamt recht dilettantisch, Figuren, insbesondere die des Pferdes (auch wegen der Nachkonturierung) sehr hölzern. Die Darstellung des wunderbaren Hirschs mit kleiner Stadtansicht im linken oberen und zwei Hündchen im rechten unteren Bildwinkel.

Bildthemen:

Bekehrung des hl. Eustachius durch den wunderbaren Hirsch; 1v leicht aufsteigend der Hirsch mit Kruzifix zwischen den Geweihstangen, 2r ihm zugewandt Eustachius kniend, die Hände bittend in Richtung des Kruzifixes erhoben, durch seine gepanzerten Beinkleider als Krieger charakterisiert, er trägt jedoch keine Waffen außer einem Jagdmesser. Heerführer. Etwas zurück sein gesatteltes Pferd.

Farben:

Olivgrün, Violettrot, Rot, Blau, Grau, Schwarz.

Literatur:

Kornrumpf/Völker (1968) S. 131 f. – Fischer/Fromm (1962) S. 433–436; Richert (1978) S. 111 f.; Weiske (1992) Bd. 2, S. 137.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 47.Ia: 1v/2r.Bekehrung des Eustachius durch den wunderbaren Hirsch.

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Taf. 47.Ia.