KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

45.1.a. Basel: [Michael Furter, nicht vor 1491]

Bearbeitet von Peter Schmidt

KdiH-Band 6

Inhalt:
1. a2r–d2r Ladislaus Sunthayms, ›Klosterneuburger Tafeln‹
2. d2r–d3v Habsburger-Stammbaum mit Legende

Folgt dem Stammbaum, der dem ›Speculum vitae humanae‹ in der deutschen Übersetzung Heinrich Steinhöwels vorgeschaltet ist (Augsburg: Günther Zainer 1475 oder 1476, GW M38511, 8r–10v)

Beschreibung:

Xylographischer Titel auf a1r. Im ersten Teil (a2r–d1v), der nur die männliche Linie der Babenberger behandelt, wird jeder der jeweils einer Person gewidmeten Absätze von einer drei- bis siebenzeiligen ornamentalen Holzschnittinitiale eingeleitet, fehlend nur auf a4v (dreizeiliger Leerraum). Im zweiten Teil mit den Ehefrauen und weiblichen Nachkommen (c2r–d1v) fehlen die Holzschnittinitialen zu den meisten Personen (vorhanden nur auf c2r, c3v, c4r), der Platz für Initialen dennoch ausgespart.

Zwei ganzseitige Holzschnitte mit Stammbäumen, Zweigstruktur mit Halbfiguren in Ranken: a2r Babenberger-Stammbaum (235 × 154 mm), aufsteigend von dem links unten sitzenden und xylographisch Lewpold margraff in oͤsterreich vnd graff zuͦ babenberg bezeichneten Leopold I. Dieser und der hl. Leopold (III.) sind durch ihre Größe herausgehoben. Die Anordnung mit dem zentral positionierten Heiligen folgt dem Tafelgemälde der Babenberger-Genealogie in der Stiftskirche von Klosterneuburg. Jede Person ist mit einem Buchstaben versehen, der auf die Beschreibung im nachfolgenden Text verweist.

d2r Habsburger-Stammbaum (235 × 160 mm), organisiert wie der Holzschnitt auf a2r, reicht von dem unten sitzenden und durch Größe der Figur wie auch xylographische Bezeichnung hervorgehobenen Albrecht graff zuͦ habspurg (Albrecht I.) bis zu Kaiser Friedrich III., der in der obersten zentral platzierten Ranke präsentiert wird, neben ihm seine Kinder, unter ihnen Maximilian I. mit Königskrone. Alle Figuren sind mit Buchstaben bezeichnet, die in der ausführlichen Legende d2v–d3v aufgelöst werden. Holzschnitt und Legende sind kopiert nach der Habsburgergenealogie, die dem Druck des ›Speculum vitae humanae‹ in der deutschen Übersetzung Heinrich Steinhöwels vorangestellt ist (Augsburg: Günther Zainer 1475 oder 1476, GW M38511, 8r–10v, der Holzschnitt auf 10v). Die Inkunabel ist dem österreichischen Erzherzog Sigmund dem Münzreichen gewidmet. An der Struktur des Augsburger Holzschnitts orientiert sich nicht nur der Habsburger-Stammbaum des Basler Drucks, sondern auch der Babenberger-Stammbaum; er nimmt aber gleichzeitig Anregungen aus der Klosterneuburger Bildtafel auf.

Eine Nachzeichnung nach dem Holzschnitt der Babenberger-Genealogie in der Abschrift des Basler Drucks aus dem späten 16. Jahrhundert in Berlin, Staatsbibliothek, Ms. germ. quart. 85, 1r.

Faksimile:

Röhrig (1975) S. 109–146 (ohne den Habsburger-Stammbaum).

Literatur:

Hain 879*; BSB-Ink S-653; GW M44566. – Schramm 22 (1940) Abb. 1057, 1058; Eheim (1959) S. 61–66; 1000 Jahre Babenberger (1976) S. 661; Winfried Stelzer: Sunthaym, Ladislaus. In: 2VL 9 (1995), Sp. 537–542, dort Sp. 538f.; Graf (2001) S. 204; Romy Günthart: Deutschsprachige Literatur im frühen Basler Buchdruck (ca. 1470–1510). Münster 2007 (Studien und Texte zum Mittelalter und zur frühen Neuzeit 1), S. 35, 49, 87, 114, 138; Lukas Madersbacher: Dynastie und Bildnis. Ein früher Habsburger-Stammbaum in München und seine Stellung in der Gruppe der maximilianischen Porträtstammbäume. In: Geschichte als Gegenwart. Festschrift für Magdalena Hörmann-Weingartner. Hrsg. von Leo Andergassen und Lukas Madersbacher. Innsbruck 2010 (Schlern-Schriften 352), S. 209–231, dort S. 215–221; Graf (2012), S. 36; Volker Bauer: Wurzel, Stamm und Krone. Fürstliche Genealogie in frühneuzeitlichen Druckwerken. Wolfenbüttel 2013 (Ausstellungskataloge der Herzog August Bibliothek 97), S. 130 Nr. 2.

Abb. 45.1: München, Bayerische Staatsbibliothek, Res/2 J.publ.g. 98 a Beibd.9, a2r.

Weitere Materialien im Internet:

GW

Abb. 45.1: München, Bayerische Staatsbibliothek, Res/2 J.publ.g. 98 a Beibd.9, a2r. Babenberger-Stammbaum: Halbfiguren in Ranken.