KdiH

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74.3.1. Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Cod. Ms. Müller I,5

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 8

Datierung:

Mitte 14. Jahrhundert.

Lokalisierung:

Bayern.

Besitzgeschichte:

Über die mittelalterliche Besitzgeschichte liegen keine Informationen vor. Verschiedene Indizien deuten darauf hin, dass das Blatt in der Neuzeit als Aktenumschlag gedient hat: vier Lochungen, die Zählung 14 neben der mittelalterlichen Blattzählung CCVI, der Namenseintrag Winzenberger. Das Fragment befand sich im Besitz des Göttinger Germanisten Wilhelm Konrad Hermann Müller († 1890), aus dessen Nachlass die Bibliothek des Deutschen Seminars eine Reihe von Stücken erhielt (Meyer [1893] S. 507–512). Diese gingen über an die Staats- und Universitätsbibliothek.

Inhalt:
Fragment ›Buch der Märtyrer‹
Sigle γ; Katharinenlegende, 61 Verse
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, obere Hälfte des Folioblattes CCVI, ca. 160 × 255 mm, Textualis, ein Schreiber, zweispaltig, ursprünglich wohl 42 Zeilen, Verse abgesetzt, gelegentlich Reimpunkte.

Schreibsprache:

bairisch mit mitteldeutschen Elementen.

II. Bildausstattung:

Drei Bildlücken.

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Die Bildlücken sind zwölf Zeilen hoch, mit Bildüberschriften versehen. Platziert sind sie nach V. 25140, 25166 und 25244 (Zählung nach Gierach [1928]). Die Bildthemen lassen sich den Bildüberschriften entnehmen, die aus dem Text abgeleitet wurden. Erstes Bild: Katharina im Kerker (Bildüberschrift: Wie ein toube Katharine phliget / Wol da si liget in dem charcher, Text V. 2539f.: Do phlag ir ein toube wol / als got der seinē phlegē sol); zweites Bild: Katharina vor dem Kaiser (Bildüberschrift: Hie chumet Katherina für den Chaiser, Text V. 25165f.: Do fur den Chaiser quam di mait / der Chaiser zu der rainen sait); drittes Bild: Der Engel zerstört die Räder (Bildüberschrift: Wie ein Engel di Reder ze fueret, Text: V. 25243f.: Wan ein engel [...] zevur die reder gar).

Literatur:

Meyer (1893) S. 508. – Jefferis (1985) Abdruck des Fragments nach S. 148; Klein (1998) S. 79.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus