KdiH

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99.0.a. Straßburg: Johann Mentelin, 1477

Bearbeitet von Gabriel Viehhauser

KdiH-Band 9

Beschreibung:

2o, 160 Blätter, unfoliiert (a10–q10), zweispaltig, 40 Zeilen, ein 16-zeiliger Freiraum für eine Initiale vor Textbeginn sowie zahlreiche zwei- bis dreizeilige Lücken für Initialen (wobei kleinere Buchstaben in die Lücken gedruckt wurden, um den einzufügenden Buchstaben anzuzeigen).

Bildausstattung:

Gedruckte Überschriften, darunter Aussparungen (etwa 17–20 Zeilen hoch) für 32 Bilder. Es ist anzunehmen, dass die Bilder, wie bei Mentelin üblich, von Hand nachgetragen werden sollten. Es ist jedoch kein Exemplar bekannt, in dem die Illustrationen ausgeführt wurden.

Das Überschriftenprogramm weist einen deutlichen Textbezug auf, zum Teil werden Zusammenhänge erläutert, zudem ist eine gewisse Vorliebe für genealogische Details, Orte und Aufbruchs- oder Ankunftsszenen ersichtlich. Von der Gliederung her setzt das Programm deutliche Schwerpunkte: So sind zunächst die Gahmuret-Handlung und die erste Parzival-Partie mit Überschriften versehen, für die erste Gawan-Partie waren hingegen offensichtlich keine Bilder vorgesehen. Auch im neunten Buch, der Schnittstelle zwischen Parzival- und Gawanhandlung, findet sich nur eine Überschrift. Ausführlich mit Rubriken ist dann wieder der zweite Gawan-Teil versehen, in dem das Programm (mit der Begegnung von Gawan und Gramoflanz) sehr frühzeitig endet. Im Bereich des Textschlusses wurden keine Bildaussparungen vorgenommen. Bis zu einem gewissen Grad erscheint durch diese Schwerpunktsetzung die komplexe Handlungsstruktur des Parzival im Überschriftenprogramm auf die Abfolge dreier Blöcke vereinfacht (Gahmuret - Parzival I - Gawan II). Ob eine solche Vereinfachung intendiert war oder schlicht besonders attraktive Passagen illustriert werden sollten, muss freilich offen bleiben.

Literatur:

GW M51783, 42 Exx. nachgewiesen; ISTC iw00069000. – Schirok (1985) S. 197–204; Flood (1989); Viehhauser-Mery (2009) S. 87–102; Schirok (2011) Bd. 1, S. 350.

Anmerkungen:

In vielen der erhaltenen Exemplare wurde der ›Parzival‹ mit dem zeitgleich bei Mentelin erschienen Schwesterdruck des ›Jüngeren Titurel‹ zusammengebunden. Die beiden Drucke wurden demnach in vielen Fällen gemeinsam verkauft und als zusammengehörig empfunden. Als Verbindungsglied fungiert dabei nicht nur der ähnliche Stoff, sondern sicher auch das Markenzeichen des Autornamens ›Wolfram‹, dem im Mittelalter bekanntlich beide Texte zugeschrieben wurden (siehe auch Stoffgruppe 127. Albrecht, ›Jüngerer Titurel‹).

Weitere Materialien im Internet:

GW