KdiH

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70.2.4. Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 311

Bearbeitet von Bernhard Schnell

KdiH-Band 7

Datierung:

Um 1452–1457.

Lokalisierung:

Rheinfränkischer Raum.

Ausführliche Beschreibung der Handschrift siehe Nr. 22.1.10.

Inhalt:
1r–364r Konrad von Megenberg, ›Buch der Natur‹
Teil V (237r–322r) ersetzt durch Johannes Hartlieb, ›Kräuterbuch‹ (Kap. 12–173, Kap. 59 fehlt)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 374 Blätter, 287 × 217 mm, Bastarda von einer Hand, welche die Anfangsverse des Prologs in Textualis schrieb (dieser Usus findet sich auch in den ›Buch der Natur‹-Handschriften, die in der Werkstatt von Diebold Lauber hergestellt wurden), einspaltig, 28–29 Zeilen, rote zwei- bis dreizeilige Lombarden (nur das erste Pflanzenkapitel [Ambra] weist eine rote siebenzeilige Lombarde auf), keine Überschriften.

Schreibsprache:

rheinfränkisch.

II. Bildausstattung:

Wie in zwei weiteren Textzeugen wird hier in Konrads von Megenberg ›Buch der Natur‹ anstelle von Teil V über die Kräuter Hartliebs ›Kräuterbuch‹ überliefert. Dies hat einige Veränderungen im Text- und Bildaufbau zur Folge. Zunächst wurden die in Hartliebs Werk anfangs behandelten elf Kapitel über die vierfüßigen Tiere ausgespart, da diese im 3. Teil (III A) der Natur-Enzyklopädie bereits behandelt wurden. Vor allem aber wurde bei diesem Texteinbau die ursprüngliche typische zweiseitige Bild-Text-Anordnung von Hartliebs Werk: links das ganzseitiges Bild – rechts der Text, modifiziert und den vorangehenden Büchern angeglichen. Die beiden Seiten wurden zu einer reduziert. Damit wurde jedem Drogenkapitel entgegen dem sonstigen Usus in den Megenberg-Handschriften eine ganze Seite eingeräumt, gleichgültig, ob sie mit Text gefüllt wurde oder nicht. Die Reduktion von zwei Seiten der Hartlieb-Handschriften auf eine in den Megenberg-Codizes kam dadurch zustande, dass das ganzseitige Format der Drogen-Illustrationen hier dem kleineren der Abbildungen der Teile III A und B über die vierfüßigen Tiere und Vögel angeglichen wurde. Die Sonderstellung des Hartlieb’schen Textes zeigt sich auch darin, dass hier ein anderer Zeichner am Werk ist. Ferner wurden hier die Drogen, ganz im Gegensatz zu den Bildern in den übrigen Büchern, mit einfachen roten, blauen oder ockerfarbenen Rahmen versehen.

161 schriftspiegelbreite und 7–10 Zeilen hohe Pinselzeichnungen. Der Illustrator kopierte die Pflanzen offensichtlich nach einer Vorlage mit dem typischen ›Layout‹ der Hartlieb’schen Kräuterbücher, den gerahmten Bildern. Neu ist allerdings hier, dass oftmals Pflanzen in einer Abbildung mit zwei Exemplaren dargestellt werden. In der Regel werden die beiden Exemplare geringfügig variiert. Welche Bedeutung diese Variation hat, ist nicht erkennbar bzw. untersucht. Zur Bildausführung und zur Vorlagen-Problematik siehe Einleitung zu 70.2. und Nr. 70.2.2.

Farben:

Grün, Braun, selten: Blau, Rot, und Schwarz.

Faksimile:

Konrad von Megenberg ›Das Buch der Natur‹, Johannes Hartlieb ›Kräuterbuch‹. Farbmikrofiche-Edition der Handschrift Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. Germ. 311 und der Bilder aus Cod. Pal. Germ. 300. Einführung und Beschreibung der Handschriften von Gerold Hayer. München 1997 (Codices illuminati medii aevi 33).

Literatur:

Hayer (1998) S. 171f.; Ulmschneider (2003) S. 326–344; Spyra (2005) S. 280–286, zu Hartlieb S. 39–42; Hayer/Schnell (2010) S. 45f.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Taf. XLVIIIb: 318r. Veilchen.

70.2.4._Taf._XLVIIIb.jpg
Taf. XLVIIIb.