KdiH

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52.1.3. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 3012

Bearbeitet von Nicola Zotz

KdiH-Band 6

Datierung:

1458.

Lokalisierung:

Andechs.

Besitzgeschichte:

Kein Widmungsträger genannt (vgl. allerdings auf 91r: Hye endent sich fünff pater noster dye ich ewren furstlichen gnaden geschriben hab). 1530 befand sich die Handschrift im Besitz eines Iohannes Corricius (IIv; offenbar nicht identisch mit dem gleichnamigen, 1527 gestorbenen Humanisten). Zu einem späteren Zeitpunkt muss sie nach Ambras gelangt sein (in Maximilians Bücherverzeichnis ist sie, anders als 52.1.2., nicht aufgelistet), denn im Jahr 1665 wird sie durch Kaiser Leopold I. von dort (Altsignatur MS Ambras 275 auf IIr) nach Wien in die Hofbibliothek überführt.

Siehe auch Nr. 100.1.3.

Inhalt:
1. 1r–9v Andechser Heiltumsbuch
1r–2r Vorrede; 2r–9v Verzeichnis der Andechser Reliquien
2. 11r–26r Hye nach ist vermerckt in geschrifft von dem hochwirdigen vnd wunderleichen Sacrament in dreyn hosti vnd anderem grossen heylitumb
Übersetzung von Johannes Dominici de Eugubio: ›Epistola et tractatus …‹
3. 26r–30v Wie das hochwirdig fronsacrament vnd ander heyltumb zw zeitten hertzog Albrechtz des stuels ze Rom legat weschawt hat vnd von dem Rómischen stuel westát sey worden
Übersetzung des lateinischen Berichts über die Prüfung und Bestätigung der Andechser Reliquien durch Kardinal Nikolaus von Cues 1452
4. 30v–33r Urkunde Bischof Ottos II. von Andechs über das heilige Sakrament von Andechs
5. 35r–77r ›Von der Schickung vnd gestalt des heyligen grabs‹
siehe Stoffgruppe 100. Pilger- und Reisebücher
6. 77v–91v Fünf Vaterunser-Auslegungen
Bernd Adam: Katechetische Vaterunserauslegungen. Texte und Untersuchungen zu deutschsprachigen Auslegungen des 14. und 15. Jahrhunderts. München 1976 (MTU 55), S. 242f. Nr. 26–30.
7. 91v–92v Ave-Maria-Auslegung Ave maria Gegrúst seist maria Dw vn-uermáligter sargk
Glossenlied, unvollständig (Strophe 1–5)
8. 92v–93r ›Goldenes Ava Maria‹ Gegrúst seist maria Alls dw das wort mit wort empfangen hast
Glossengebet in Prosa
9. 93r–97r Credo-Auslegung Ich gelaub in got mit lieb und erkantnúß
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, II + 98 + I Blätter (jüngere Zählung; eine vielleicht originale Zählung beginnt Blatt II [mit 3] und endet Blatt 19 [mit xxi]; demnach fehlen vor Blatt II zwei Blätter; unbeschrieben: 10r–v, 33v–34v, 97v–98v), 148 × 104 mm, Bastarda von einer Hand: Anton Pelchinger (siehe Nr. 52.1.1.), Kolophone 9v Anno dominj etc. lviijo geschriben zw Andex auf dem heyligen perg. pittet got fur mich, 33r Geschriben Anno domini lviijo vnd volendt an sand Anthoni tag. von Anthonio pelchinger profeß zw Tegernsee, 77r Anno etc. lviijo und 96v–97r Geschriben zw Andex auf dem heyligen perg nach christi gepurd alls man zált Tausent vier hundert vnd in dem lviij Iar. von bruder Anthonio pelchinger profesß zw Tegrensee. An sand Blasij tag (3. Februar); als Kolophon fungiert auch das Spruchband auf 1r (siehe unten, II.); einspaltig, 19–21 Zeilen.

Schreibsprache:

mittelbairisch.

II. Bildausstattung:

Drei sechs- bis siebenzeilige reich geschmückte Zierinitialen mit Akanthusranken und Silberpunkten (1r S, 11r D, 35r M). Gestaltung ähnlich Nr. 52.1.1. und Nr. 52.1.2., wenngleich insgesamt gröber: mit Höhungen und Schraffierungen, die Serifen auslaufend in eher gedrungene Ranken. Kein Perlfleuronné. Vegetabiles Fadenwerk nur an den Silberpunkten. Buchstabenkörper auf quadratischem Hintergrund mit Knospenfleuronné. Spruchbänder: Anno domini M.CCCC.LVIII. geschriben zw Andex (1r), ihesu christe erparm di[ch] vber mich. Amen (11r), O got hilf daz wir nicht werden zw spot (35r, hier sind die ursprünglich anschließenden Initialen Pelchingers getilgt).

Farben:

kräftiges Grün, Rot, Blau, Gelb, Ocker; Silber.

Literatur:

Menhardt 2 (1961) S. 780–782; Unterkircher 3 (1974) S. 57, Abb. 157 (Textseite 33r). – Brackmann (1929) S. 38, Nr. 28; Kraft (1937) S. 12f.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Taf. 52.IIb: 1r. Textseite mit Initiale und Spruchband.

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Taf. 52.IIb.