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52.1. Andechser Heiltumsbuch

Bearbeitet von Nicola Zotz

KdiH-Band 6

In Andechs steht die Aufzählung der Reliquien nie allein, sondern ist stets in einen chronikalischen Kontext gestellt: In den Handschriften steht sie in einem lockeren Verbund mit Texten zur Herkunft des Heiltums und zur Entstehung seiner Verehrung, die immer auch die Entstehung des Klosters mitbedeutete; die frühen Drucke (Augsburg: Johann Bämler, um 1473 [GW 1639 und 1640]) bieten keine Reliquien-Liste, sondern eine fortlaufend erzählte Kloster- und Heiltums-Chronik, in welche die späteren Drucke (Augsburg: Johann Schönsperger, um 1495 [GW 1641 und 1642]) wiederum die Liste als abschließenden Textbestandteil integrieren. Eine Präsentation der Reliquien ohne chronikalischen Kontext und in engem Bild-Text-Nexus findet sich einzig auf dem Einblatt-Holzschnitt von 1496 (Schreiber, Handbuch 4 [1927/1969] Nr. 1936m), der freilich in einen anderen medialen Kontext zu stellen ist: Er ist ebenso wie die 1497 entstandene ›Blutenburger Heiltumstafel‹ (heute München, Bayerisches Nationalmuseum, Inv.Nr. MA 3302) eine getreue Abbildung des Andechser Heiltumsaltars von 1494 (Andechs, Heilige Kapelle; nur fragmentarisch erhalten), hat seinen Bezugspunkt also nicht unmittelbar in den Reliquien.

Berücksichtigt werden somit im Folgenden nur die Handschriften mit Buchschmuck, nicht aber die Drucke, da sie eher an Chroniken angeschlossen werden müssten (vgl. Stoffgruppe 26. Chroniken).

Die drei ältesten Handschriften des Andechser Heiltumsbuchs schrieb der Tegernseer Mönch Anton Pelchinger in Andechs: 1457 entstanden zwei prachtvoll ausgestattete Pergamenthandschriften im Folio-Format für Herzog Sigmund von Bayern und für Herzog Sigmund von Österreich (jeweils lateinisch und deutsch), ein Jahr später eine weniger aufwendig gestaltete rein deutsche Papier-Abschrift im Oktav-Format, mit leicht verändertem Textbestand. Offen bleiben muss, für wen die dritte Abschrift gedacht war: Trotz der Widmung eines der Texte an einen namentlich nicht genannten Fürsten scheint es fraglich, ob auch die Abschrift für Sigmund von Österreich bestimmt war (so mehrfach in der Forschung zu lesen, z. B. Dietrich Huschenbett/Frank Sczesny, in: 2VL 8 [1992] Sp. 662), zumal sich 1530 ein anderer Besitzer eingetragen hat. Gleichwohl sind später beide Handschriften mit benachbarten Signaturen in der Ambraser Bibliothek nachgewiesen.

Editionen:

Benedikt Kraft: Andechser Studien I. München 1937 (Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte 73 [1937]), S. 22–35.