KdiH

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45.4.1. Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 2899

Bearbeitet von Peter Schmidt

KdiH-Band 6

Datierung:

1481 oder wenig später.

Lokalisierung:

Niederrhein.

Besitzgeschichte:

Der Eintrag non Rupertus aus dem 15. Jahrhundert rechts oben auf 2r in Hinblick auf die Besitzverhältnisse schwer zu deuten; 2r links oben 15◦71 Echo Weyff zu Auersperg (österreichisches Adelsgeschlecht mit Stammburg bei Laibach/Ljubljana). Spätestens 1755 in der Hofbibliothek (datierter Einband).

Inhalt:
1. 1r–8r Genealogie Philipps des Aufrichtigen, Pfalzgraf bei Rhein (1476–1508), und seiner Gemahlin Margarethe von Bayern (1456–1501)
2. 9r–57r Wappenbuch (kolorierte Kupferstiche von Reitern mit Tituli)
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, II + 61 Blätter (I–II und 58–61 neuzeitliches Papier), 285 × 209 mm, Teil 1 (eine Lage) Kursive durchgehend von einer Hand (ob die Angabe auf 1r ist dyt boich gemacht van eyme heralt genannt Herman van Bruninckusen den Namen des Schreiber ausweist, wie von Unterkircher [1974] S. 50 vermutet, oder nur den Autor, bedürfte noch einer Untersuchung zu möglichen Autographen), Teil 2 (der Text besteht nur aus dem Tituli zu den Bildern) in kalligraphisch sorgfältiger Textura; einspaltig, 14–20 Zeilen, rubriziert, Tierinitialen in feiner lavierter Federzeichnung erst deutlich später nachgetragen, rubriziert (auf 3r die »Rubrik« in blauer, der nachfolgende Text in roter Tinte), Teil 2 besteht aus 48 Kupferstichen, die formatgenau auf Trägerpapier geklebt sind, das das gleiche Wasserzeichen wie Teil 1 aufweist (gotisches P, ähnlich Piccard IX, 788 [1478–1482], auf jeden Fall zu der auf 1475–1484 eingrenzbaren Gruppe Piccard IX, 779–805 gehörig).

Schreibsprache:

westmitteldeutsch.

II. Bildausstattung:

Der Kolophon verrät, dass am Beginn der Genealogie ursprünglich zwei bildliche Darstellungen der ältesten Ahnen Philipps des Aufrichtigen auf den letztlich leer gebliebenen Seiten 1v und 2v vorgesehen waren: Ind vint man sy in dysme boich herna geschreuen myt yren namen ind gemalt myt yren wapen (1r). Es geht aus der Formulierung nicht ganz klar hervor, ob sich der Plural sy vielleicht auf die Ahnen generell bezieht, also durchaus mehr als diese beiden Illustrationen geplant waren.

Bei den Kupferstichen in Teil 2 des Codex handelt es sich um 48 Abzüge von derselben Platte (nicht verzeichnet bei Lehrs). Die leeren Wappenschilde am Pferd des gerüsteten, nach links sprengenden Ritters und die auf Erweiterung angelegte Helmzier sind ein Hinweis darauf, dass die Kupferplatte für den hier realisierten Zweck, eine auszumalende Schablone für eine Wappenfigur zur Verfügung zu stellen, tatsächlich auch hergestellt worden war. Jedem der kolorierten Kupferstiche geht auf der gegenüberstehenden Versoseite ein handgeschriebener Titulus voraus, beginnend mit konig Roupprecht palstgrave by ryne (9v), danach aber nur noch das entsprechende Königreich, Fürstentum oder die Reichstadt ohne Nennung eines konkreten Herrschers bezeichnend.

Literatur:

Unterkircher (1957) S. 87; Menhardt (1960) S. 561; Unterkircher (1974) S. 50. – Volker Schmidtchen: ›hermann von Bruychoyfen‹. In: 2VL 3 (1981), Sp. 1052–1054, dort Sp. 1054; Mittelalter (2000) S. 222 f. Nr. 53; Von Kaisers Gnaden (2005) S. 38 f. Nr. 2.5 (Suzanne Bäumler); Die Wittelsbacher am Rhein. Die Kurpfalz und Europa. Begleitband zur zweiten Ausstellung der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, Mannheim 2013. Regensburg 2013, S. 179 Nr. B4.02 (Viola Skiba).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 45.5: 2r. H-Initiale.

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Abb. 45.5.