KdiH

KdiH

_ (der Unterstrich) ist Platzhalter für genau ein Zeichen.
% (das Prozentzeichen) ist Platzhalter für kein, ein oder mehr als ein Zeichen.

Ganz am Anfang und ganz am Ende der Sucheingabe sind die Platzhalterzeichen überflüssig.

ß · © ª º « » × æ œ Ç ç č š Ł ł ́ ̀ ̃ ̈ ̄ ̊ ̇ ̋ ͣ ͤ ͥ ͦ ͧ ͮ Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ σ ς τ υ φ χ ψ ω ͅ ̕ ̔

3.3.5. St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. Sang. 625

Bearbeitet von Norbert H. Ott

KdiH-Band 1

Datierung:

1454.

Lokalisierung:

Bayern.

Besitzgeschichte:

Prachthandschrift im Auftrag von Herzog Albrecht III. von Bayern-München (1401–1460) und seiner Gemahlin Anna von Braunschweig (163r).

Inhalt:
1r–163r Johannes Hartlieb, ›Histori von dem großen Alexander‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Pergament, 163 Blätter (alte Foliierung, 21 ausgeschnitten, überspringt 133; jüngere Paginierung 1–327), 250 × 200 mm (beschnitten), Textualis (vereinzelt Randbemerkungen einer jüngeren Hand), eine Hand (Johannes Frawndorffer von Tyerenstain auss Osterreich, 163r), einspaltig, 32 Zeilen, drei- bis vierzeilige, abwechselnd rote oder blaue Initialen mit roten Federzeichnungsverzierungen, fünf vier- bis fünfzeilige Goldinitialen auf blauem Grund mit weißem Fleuronnée (8v, 43v, 91v, 96v [rosa Außengrund], 151r), rote Unterstreichungen, Strichelung.

Schreibsprache:

bairisch-österreichisch.

II. Bildausstattung:

45 sechs- bis 13zeilige Deckfarbeninitialen – überwiegend A = Alexander – (1r, 3v, 6v, 8r, 16r, 32v, 35v, 38v, 40v, 50v, 61r, 63r, 74r, 75v, 76v, 77r, 78v, 80v, 81v, 82v, 86r, 88v, 92r, 93r, 95r, 97v, 107v, 112r, 114r, 114v, 116r, 118r, 119r, 123v, 126v, 132r, 140v, 143r, 146r, 149r, 152r, 154v, 156r, 160r, 162v), ein Illuminator, identisch mit dem Miniator A des Cgm 505 (Hans Rot?).

Buchstabenkörper (blau, lila, hell- und dunkelgrün, rot, orange, gelb, braun, ocker, gold) mit abgetöntem Blattwerk belegt, seltener geometrische Ornamente, Binnengrund meist blau (auch lila, rot, schwarz, grün, orange) mit feinem Pinselgold-Fleuronnée, Außengrund Deckgold mit Strahlen oder anderem Ornament, oft zweifarbig abgestufter Rahmen (grün, blau, rot, orange, schwarz).

Einfach oder verschlungen geführte Ranken mit Akanthusblättern, -blüten und -knospen, meist an den Buchstaben angehängt und durch farbige Wirtel oder Blattrosetten mit ihm verbunden, 1r um einen goldenen Stab geschlungen. In der Mehrzahl umgeben sie den Text an einer oder zwei Seiten, seltener an dreien; vierseitig ist nur das Anfangsblatt gefüllt. In den Ranken finden sich verschiedene Blumen (Rose 1r, 76v, Alpenveilchen 1r, 8r, 78v, 82v, Akelei 35v, Nelke 116r) und Tiere: Bär (1r, 80v dudelsackblasend), Storch (1r, 40v), Reiher (95r), Pelikan (82v), Hase (1r), Eichhörnchen (1r, 3v, 80v, 88v), Vögel, Schmetterlinge (1r, 8r), große Libellen (88v, 162v), Käfer; charakteristisch für den Maler sind die zahlreich über den Rand verstreuten kleinen grauen Falter. Die Blattwinkel sind mit Gold ausgefüllt, von dem goldene Strahlen ausgehen. Am reichsten sind Anfangs- und Schlußblatt verziert, ab der Mitte etwa werden die Randleisten weniger aufwendig.

Farben:

Blau, Lila, Rot, Orange, Rosa, Gelb, Grün, Braun, Ocker, Weiß, Schwarz, Blattgold, Pinselgold.

Literatur:

Scherrer (1875) S. 203. – Max Lehrs: Zur Datierung der Kupferstiche des Meisters der Spielkarten. Jb. d. kgl. preuß. Kunstsammlungen 9 (1888), S. 239–242, hier 241f.; Vaassen (1973) Sp. 1188 u. Anm. 155; Anne H. van Buren/Sheila Edmunds: Playing Cards and Manuscripts: Some Widely disseminated Fifteenth-Century Model Sheets. Art Bulletin 56 (1974), S. 12–30, hier S. 27 u. Anm. 10; Vorderstemann (1976) S. 5. 16f. u. passim; Ott (1983b) S. 158.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 50: 82v. A-Initiale mit Pelikan im Rankenwerk.

3.3.5._Abb._50.jpg
Abb. 50.