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26A.25. Schweiz: Diebold Schilling d. J., ›Schweizer Chronik‹

Bearbeitet von Kristina Domanski

KdiH-Band 3

Die ›Schweizer Chronik‹ Diebold Schillings d. J., Neffe des gleichnamigen Berner Chronisten, ist als Autograph im Manuskript S 23 fol. der Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern erhalten. Der Text umfaßt den Zeitraum von der Gründung der Stadt Luzern (Gründung des Klosters im Hof im Jahr 503) bis ins Jahr 1509. Zwar greift das Werk in weiten Teilen auf die ›Kronica von der loblichen Eydgenossenschaft‹ des Luzerners Petermann Etterlin zurück, die als illustrierte Druckausgabe bereits 1507 bei Michael Furter in Basel erschien (VD 16 E 4110). Diebold Schilling d. J. verändert jedoch Text, Inhalt und politische Ausrichtung einschneidend: Er konzentriert sich stärker auf lokale Geschichte (Schmid [2009] S. 81) und befürwortet die Habsburger Politik (Rück [1981] S. 559–563. 575–578). Ob es sich um einen amtlichen Auftrag handelt (Schmid [2009] S. 82) und/oder eventuell Kaiser Maximilian I. an der Finanzierung beteiligt war (Rück [1981] S. 559, Pfaff [1991] S. 16) ist nicht eindeutig belegt. Nachzuweisen ist hingegen eine Präsentation der Chronik vor Mitgliedern des Luzerner Rates im Januar 1513 (Rott [1936–1938] Bd. 2, S. 221; Rück [1981] S. 566). Einen Konzeptionswechsel der möglicherweise umfangreicher geplanten Chronik läßt die Tatsache erkennen, daß die Luzerner Handschrift ursprünglich mit der jetzigen zehnten Lage begann, die vorangehenden neun Lagen mit einer Schilderung der Gründung und früheren Ereignissen nachträglich hinzugefügt wurden (Rück [1981] S. 567–570). Der auf Pergament geschriebene Band im Großfolioformat weist mit 443 Illustrationen eine üppige Bildausstattung auf, die durch ihre sorgfältige, detailfreudige Ausführung mit Deckfarben und eine aufwendige Rahmung den Eindruck von Tafelmalerei imitiert, während die vereinzelt auf den Seitenrändern angebrachten Blumen, Insekten und Vögel an Randdekorationen niederländischer Handschriften erinnern. Das Panorama der Bildthemen unterscheidet sich durch seine Vielfältigkeit deutlich von den übrigen illustrierten Schweizer Chroniken; neben dem breiten Spektrum von kriegerischen Ereignissen zeigen zahlreiche Illustrationen die Ausübung von Gerichtsbarkeit, unterschiedlichste Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen und -wunder, astrologische Phänomene sowie gesellige Veranstaltungen. Für die Illustrationen wurden unterschiedlichste Bildquellen – sowohl Wandmalerei als auch Holzschnitte – als Vorlage benutzt.

Mehrere Abschriften sind bis ins 18. Jahrhundert hinein nachzuweisen, darunter ein spätestens 1570 entstandenes Exemplar des Luzerner Stadtschreibers Zacharias Bletz (Luzern, Zentral- und Hochschulbibliothek, BB Ms. 112 fol.).

Editionen:

Diebold Schilling’s des Luzerners Schweizer-Chronik, abgedruckt nach der Originalhandschrift auf der Bürgerbibliothek der Stadt Lucern, mit einem Vorbericht von Kasimir Pfyffer. Luzern 1862. – Diebold Schilling: Luzerner Bilderchronik 1513. Hrsg. von der Einwohner- und Korporationsgemeinde Luzern, bearb. von Robert Durrer und Paul Hilber. Genf 1932, S. 25–216. – Peter Rück/Gottfried Boesch: Edition des Chroniktextes. In: Die Luzerner Chronik des Diebold Schilling 1513, Kommentar zur Faksimile-Ausgabe der Handschrift S. 23 fol. der Zentralbibliothek Luzern. Hrsg. von Alfred A. Schmid. Luzern 1981, S. 1–533.

Literatur zu den Illustrationen:

Siehe unter Nr. 26A.25.1.