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26A.10. Magdeburg: ›Magdeburger Schöppenchronik‹

Bearbeitet von Ulrike Bodemann

KdiH-Band 3

Die Prosachronik der Stadt Magdeburg verdankt den Werktitel ›Schöppenchronik‹ weniger ihrem Inhalt als ihrer Entstehung: Hinrik von Lammesspringe, seit 1350 Notarius des Schöffenstuhls und späterer Stadtschreiber, schrieb den Grundbestand der Chronik wohl in den Jahren nach 1360 bis 1372 auf Veranlassung seiner Herren, der Magdeburger Schöffen. Er ging annalistisch vor, seiner Vorrede zufolge war eine Gliederung in drei Teile vorgesehen: Buch I sollte die Geschichte Magdeburgs vom Ursprung der Sachsen bis zu Karl dem Großen schildern, Buch II über Kaiser Otto den Großen bis Bischof Otto von Hessen (1350) berichten, Buch III mit einer Magdeburger Bischofs- und Burggrafenliste sowie mit Zeitzeugenberichten des Verfassers (dingen, de ik sulven gehort und geseen hebbe) abschließen.

In ursprünglicher Gestalt ist die Chronik nicht erhalten. In der ältesten erhaltenen Handschrift Ms. Boruss. Fol. 172 (Nr. 26A.10.1.), die als einziger Textzeuge noch ins 15. Jahrhundert gehört, ist die Geschichtsschreibung bereits von mehreren Autoren, darunter der Magdeburger Stadtsyndikus Engelbert Wusterwutz, fortgesetzt bis 1468. Um diese Zeit dürfte die Berliner Handschrift auch geschrieben worden sein. Ihre zahlreichen freigebliebenen Blätter geben weiteren Ergänzungen Raum, blieben jedoch ungenutzt. Die jüngeren Handschriften bringen Fortsetzungen bis weit ins 16. Jahrhundert.

Die Berliner Handschrift variiert auch die Gliederung der Chronik: Der Beginn von Buch II wird (wie auch in der jüngeren Überlieferung) gar nicht gekennzeichnet, die Burggrafen- und ergänzend die Bürgermeisterliste beschließt Buch II, Buch III (trotz der fehlenden Kennzeichnung von Buch II sehr wohl als dat dridde bok disser croniken gezählt) beginnt mit der Bischofsreihe bis 1466 und setzt dann die Chronik von 1350 bis 1464 fort. Gliedernde Initialen sind in der Berliner Handschrift zu Beginn der Vorrede, des Haupttextes, der Bischofsreihe und der Chronik ab 1350 eingefügt, wobei nur die ersten beiden Initialen in textbezogener figürlicher Deckfarbenmalerei ausgeführt wurden. Wie die beiden weiteren Initialräume gefüllt werden sollten, ist nicht sicher; zumindest die Initiale 123ra, die deutlich kleiner angelegt war, scheint nicht als historisierte Initiale geplant gewesen zu sein.

Editionen:

Die Chroniken der niedersächsischen Städte. Magdeburg. Erster Band: Die Magdeburger Schöppenchronik [Bearb. von Karl Janicke]. Leipzig 1869 (Die Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis in’s 16. Jahrhundert. Bd. 7).