KdiH

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98a.0.1. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Hdschr. 398; Köln, Historisches Archiv der Stadt, Best. 7010 (W) 322

Bearbeitet von Kristina Freienhagen-Baumgardt

KdiH-Band 9

Codex discissus.

Datierung:

2. Hälfte 15. Jahrhundert (Brandis [2002] S. 312).

Lokalisierung:

Köln (Brandis [2002] S. 312).

Besitzgeschichte:

Das Berliner Fragment befand sich im Besitz des Bibliothekars Dr. Franz Buchholz (Bonn-Bad Godesberg). Seine Witwe Beate Buchholz verkaufte es über eine Auktion bei Hartung & Karl 1986. Seit 1993 ist es in Besitz der Berliner Staatsbibliothek. Zur Besitzgeschichte des Kölner Fragments lässt sich nichts sagen.

Inhalt:
Berliner Fragment

Drei Streifen aus sechs Blättern
(1r–6v)

›Parthonopeus von Blois‹

Kämpfe des ersten und zweiten Tages im Turnier um die Kaiserin vor Chief d’Oire, Verhandlungen des Preisgerichts (diplomatischer Abdruck mit dem mittelniederländischen Text bei Tervooren [1985] S. 95–102)

Kölner Fragment

Zwei Blätter

›Parthonopeus von Blois‹

Kampf zwischen Parthonopeus und Hermann von Bayern (Schröder [1872] S. 192)

I. Kodikologische Beschreibung:

Berliner Fragment: Pergament, drei Streifen aus sechs Blättern (Streifen I und II sind vermutlich die obere Hälfte verschiedener Blätter einer Lage; sie wurden wohl als Heftstreifen benutzt; aufgrund von Bräunung, Verschmutzung und Abrieb sind oft ganze Zeilen nicht lesbar, Tervooren [1985] S. 93), Streifen I: 295 × 89 mm, Streifen II: 281 × 95 mm, Streifen III: 265 × 15–22 mm, eine Hand, rheinische Bastarda, einspaltig, 17–18 Zeilen (Streifen I und II), fünf Zeilen (Streifen III), Verse nicht abgesetzt, Rubrizierungen, einfache Initialen.

Kölner Fragment: Pergament, zwei Blätter, 190 × 130 mm, rund 30 Zeilen, eine Hand, rheinische Bastarda, Verse nicht abgesetzt, Rubrizierungen.

Schreibsprache:

ripuarisch (Tervooren [1985] S. 105); mittelfränkisch (?) (Menne [1937] S. 35).

II. Bildausstattung:

Eine kolorierte Federzeichnung (3v ).

Format und Anordnung, Bildaufbau und -ausführung, Bildthemen:

Die Illustration umfasst die gesamte Blattbreite und nimmt etwa 16 Textzeilen ein. Die Farben sind abgelöst, Klebespuren geben der Illustration einen starken Gelbstich. Die Illustration steht im Kontext des Turnierkampfes, bei dem Parthonopeus siegreich gegen den Sultan kämpft. Die Szene zeigt unter der Überschrift in leyde Vur sich up ein gereyde (entspricht dem niederländischen Text V. 5243, Bormans [1871]) einen Reiterzug von vier zu Pferd kämpfenden Rittern, in der Mitte der Illustration der Sultan mit Turban (?) und Sarazenenschwert, die beiden ihm nachreitenden Ritter in Rüstung mit parallel erhobenen Schwertern, der Ritter an der Spitze des Zuges hat das Schwert auf dem Pferdehals abgelegt und blickt zurück auf die nachfolgenden Reiter. Möglicherweise ist dieser Ritter nicht fertig illustriert: Die Kolorierung fehlt bis auf den Helm und das Zaumzeug des Pferdes. Die Konturen der Reiter und Pferde sind mit kräftigem schwarzem Strich gezeichnet, das Fell kaum ausgeführt, Proportionen sind gelungen, Zaumzeug und Pferdedecken mit heraldischem Schmuck sind bei den mittleren Reitern zu erkennen, die Gesichter der Reiter einfach mit wenigen Strichen in Braun, Schwarz und Rot gezeichnet, mit vorstehenden Knopfaugen. Aufgrund von Klebespuren ist vom Untergrund, auf dem die Reiter sich bewegen, nur wenig Grün (Gras?) und Rotbraun (Weg?) zu erkennnen.

Farben:

Blau, Rot, Rotbraun, Gelb, Grün, Schwarz.

Literatur:

Menne (1937) S. 35f. – Tervooren (1985); Wertvolle Bücher (1986) S. 26f. (Nr. 490); Brandis (2002) S. 312, 323, Abb. 4 (3v).

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 204: 3v–4r. Reiterzug im Turnierkampf.

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Abb. 204.