KdiH

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2.2.1. Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek, Mscr.Dresd.M.59

Bearbeitet von Norbert H. Ott

KdiH-Band 1

Gliederung gegenüber der Druckfassung (KdiH Bd. 1) geringfügig geändert.

Datierung:

1455.

Lokalisierung:

Bayern oder östliches Schwaben (Kautzsch [1894]: Regensburger Gegend).

Vgl. auch Nr. 22.1.5. sowie die verbesserte und aktualisierte Beschreibung unter Nr. 105.0.1.

Inhalt:
1. 1r–33v Marquard von Lindau, ›Auszug der Kinder Israel‹
2. 33v–47v Drei Homilien über die Texte Oleum effusum est nomen tuum ideo adolescentule dilexerunt te, Dicite invitatis vt venirent quia parata sunt omnia, Homo quidam fecit cenam magnam
3. 49r–87v Johannes Hartlieb, ›Buch aller verbotenen Kunst‹
4. 89r–104v Irmhart Öser, ›Brief des Rabbi Samuel‹
5. 106r–128v Konrad von Megenberg, ›Buch der Natur‹, Kapitel VI: ›Von den Steinen‹
I. Kodikologische Beschreibung:

Papier, 128 Blätter, ein vorgeheftetes Pergamentblatt, 310 × 213 mm, Bastarda, eine Hand, 29–32 Zeilen, Rubrizierungen.

Schreibsprache:

schwäbisch mit bairischem Einschlag.

II. Bildausstattung:

Vier ganzseitige Titelminiaturen zu den Texten 1, 3, 4 und 5; ein Zeichner.

Format und Anordnung:

Ganzseitig auf gesonderten, den Texten vorangestellten Blättern (Iv: 200 × 125 mm, 48v: 210 × 135 mm, 88v: 205 × 135 mm, 105v: 205 × 140 mm), dünne Pinsellinie als Rahmung.

Bildaufbau und -ausführung:

Sichere, flotte Federzeichnung mit wenigen lockeren Parallelschraffuren; Baumkronen aus horizontalen, in Haken endenden Parallelstrichen, Federkringel für Steine am Boden. Einfache Parallelfalten mit eckigem Bruch, Schattenpartien durch dunklere Farbtöne wiedergegeben, seltener durch Strichelung, ausgesparte Lichter; einfach aber sicher gezeichnete Köpfe und Hände. Die figürlichen Darstellungen sind stets in eine weite, in die Tiefe gehende Landschaft gesetzt, die in allen vier Illustrationen ähnlich aufgebaut ist: bergiger Hintergrund mit Burg(en) auf Berggipfel(n), Stadtansichten, ein maßstäblich zu hoher Baum und ein sich quer durchs Bild nach vorne schlangelnder Flußlauf. Dünn aufgetragene Farben zur Kolorierung.

Kautzsch (1894) S. 52 ordnet die Handschrift wegen der auffälligen Darstellung der Landschaft zu einer Gruppe von Bilderhandschriften aus der Regensburger Gegend. Jedoch scheinen die Illustrationen der (ostschwäbischen) Twinger- Handschrift Gotha, Chart. A. 158 (siehe Nr. 25) von der gleichen Hand wie die der vorliegenden Handschrift zu stammen.

Bildthemen:

Als Titelminiatur zu Hartliebs ›Buch aller verbotenen Kunst‹ eine Teufelsbeschwörung: In weiter Landschaft mit blauen Bergen und einer Burg auf einem Hügel über einer befestigten Stadt im Hintergrund und einem Fluß im Mittelgrund steht vorne links ein Herr in langem Mantel und Mütze in einem in den Sand gezeichneten Kreis, in dem ein Schwert liegt, und erhebt die Hände gegen einen blauen Teufel rechts.

Farben:

Rot, Gelb, Blau, Grün, Schwarz.

Literatur:

Schnorr von Carolsfeld/Schmidt 2 (1883/1981) S. 460f. – Kautzsch (1894) S. 52; Bruck (1906) Nr. 120, Abb. 202 (48v).

Anmerkungen:

Zu den Illustrationen der Texte 1, 4 und 5 siehe Nr. 93. Mystische Traktate; Nr. 105. Irmhart Öser, ›Rabbi Samuel‹; Nr. 22. ›Buch der Natur‹.

Weitere Materialien im Internet:

Handschriftencensus

Abb. 11: 48v. Teufelsbeschwörung.

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Abb. 11.